«Ich wollte immer autobiografisch schreiben.»
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«Ich wollte immer autobiografisch schreiben.»

Karin Mayerhofer Dobler kam 1960 in Vaduz zur Welt, lebt aber seit 1964 in der Schweiz am Jurasüdfuss. Sie erinnert sich gut an den Moment als sie das Feuer für das Schreiben entdeckte. «Mich hat alles Geschriebene schon immer fasziniert. Seit ich lesen kann, habe ich mich mit Geschriebenem befasst. Bereits ab sieben Jahren habe ich täglich in der Tageszeitung alle Wörter mit Farbe unterstrichen, die ich schon kannte.» Nach dem Lizentiat in Psychologie, Neuerer Deutscher Literatur und Medienwissenschaften an der Universität Bern, welches sie 1990 abgeschlossen hat, machte sie eine Zusatzausbildung zur Berufsberaterin und begleitete vor allem junge Menschen mit einer Behinderung ins erfolgreiche Berufsleben.


Dank Töchtern zur Autorin geworden
Karin Mayerhofer Dobler hat zwei Töchter. Diese wurden 1997 und 1999 geboren. Aus diesem Grund begann sie auch 2003 mit der eigenen Schreibarbeit. Erste Gedichte entstanden 2006. In der Folge schrieb sie Geschichten für Kinder. Diese sogenannten «Bettmümpfeli-Geschichten» wurden unter anderem in der Online-Ausgabe des Magazins «Schweizer Familie» veröffentlicht und auch sonst entstanden immer wieder Texte für Erwachsene. Es fällt der Schriftstellerin durch die vielen Veröffentlichungen nicht gerade leicht, aufzuzeigen, welche ihrer Texte sich am besten als Einstieg in ihr Werk eignen. «Meine Vielseitigkeit repräsentiert mich. Ich bin grundsätzlich an sehr vielem interessiert, was meine Berufswahl denn auch immer etwas erschwert hat. Eigentlich wollte ich immer schreiben, musste aber mühsam lernen, was ich und wie ich es schreibe, damit meine vielen Gedanken auch geordnet zu den Lesenden oder Hörenden kommen. Meine Deutschlehrerin am Gymnasium war mir da eine grosse Hilfe und ich habe mich später auch bei ihr entschuldigt für ihre viele Arbeit mit mir.» Doch mit einer Veröffentlichung scheint die in Vaduz geborene irgendwie angekommen zu sein. «Ich wollte immer autobiografisch schreiben und so sind meine «Gschechtä vo Liächtastä» auch entstanden. Die Kindergeschichten entstanden aus meinen Alltagsbeobachtungen und die Gedichte entstanden aus Gesprächen mit meiner malenden Freundin, die ihre Bilder stets aus ihren Gefühlen heraus malt. Gefühle sind ein wichtiges Thema bei mir, deshalb handeln auch meine Kurzgeschichten für Erwachsene, die ebenfalls autobiografisch gefärbt sind, davon.»


Der Heimat dankbar
Die Autorin, die den grössten Teil ihres Lebens in der Schweiz zuhause gewesen ist, zieht es regelmässig zurück in ihre sprachliche Heimat, ins Fürstentum. Dies ist auch zu einem grossen Teil der «IG Wort Liechtenstein» geschuldet, bei der sie Mitglied ist. Diese Interessengemeinschaft sei sehr wichtig für sie. «Hier habe ich auch im Schreiben eine Heimat gefunden. Ich bin Armin Öhri sehr dankbar, dass er mich da an Lesungen in der Landesbibliothek teilnehmen liess und meine Autorenseite immer wieder in die aktuelle Form gebracht hat. Dank der IG Wort Liechtenstein konnte ich auch bei 66 Lieblingsplätzen im Liechtenstein, erschienen im Gmeiner Verlag, mitschreiben.» Auch sonst fühlt sie sich der Heimat ihrer Mutter immer noch sehr verbunden. «Der Liechtensteiner Dialekt ist meine Muttersprache und es gibt Zuhörer, die finden, meine Dialektgeschichten seien die aussagekräftigsten Texte und etwas ganz besonders Berührendes von mir.» Dass sie sich diesen erhalten habe, sei überhaupt nicht selbstverständlich. «Ich kam als Vierjährige in die Schweiz und musste mich sprachlich anpassen. Zuerst lebte ich ja in Biel in einer zweisprachigen Stadt, da war die Sprache nicht so ein Problem. Als ich acht Jahre war, zogen wir aufs Land, da sagten mir die Klassenkollegen, man verstehe mich nicht. So habe ich mich angepasst und es gibt Schweizer, die haben mich noch nie im Liechtensteiner Dialekt sprechen gehört, die sind sehr erstaunt, wenn sie meine Hörbuchtexte zum ersten Mal hören.» Das Switchen zwischen den Dialekten gehe ganz natürlich und im Gegensatz zu früher als Kind komme ihr heutzutage ein grosses Wohlwollen auch bei den Lesungen von «Gschechtä vo Liächtastä» in der Schweiz entgegen, wie sie abschliessend erklärt. «Man findet es spannend, mir in einem anderen, noch unbekannten Dialekt zuzuhören. Man sagte mir sogar, ich solle doch immer so sprechen, das töne besonders heimelig.»

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