The Bad Egg und die Freiheit der Andersartigkeit
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The Bad Egg und die Freiheit der Andersartigkeit

Wie habt ihr euch gefunden?

Ungeachtet der vielen Gastmusiker handelt es sich bei The Bad Egg um mein Soloprojekt. Ich verstehe das Projekt jedoch als Plattform und Spielwiese für gleichgesinnte, experimentierfreudige Musiker, die ich zu Kooperationen einlade.


Luana Jil entdeckte ich zufällig auf Spotify. Ich steckte zu diesem Zeitpunkt mitten in den Aufnahmen für den dritten Song der EP «Interlude» und kam nicht an den gewünschten Punkt. Um etwas Abstand zu gewinnen, ging ich spazieren.


Der noch rohe Song verfolgte mich in Gedanken und ich ging die einzelnen Passagen wieder und wieder durch, als ich plötzlich Luanas imaginäre Stimme dazu singen hörte. Da war mir klar, was dem Song noch fehlte.  


Wir kannten uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht, also schrieb ich Luana eine Direktnachricht über Instagram und erhielt prompt eine Zusage.

Dušan habe ich ungefähr zur selben Zeit zufällig auf Soundcloud entdeckt. Sein virtuoses Bassspiel hat mich beeindruckt, und da Dušan ebenfalls in St.Gallen wohnt, trafen wir uns spontan für eine Aufnahmesession. Der Bass auf dem Song Interlude stammt von eben dieser Session.


Rolf und ich kennen uns bereits seit frühester Jugend. Wir blicken auf unzählige Projekte, Live- und Studio-Stunden zurück und finden uns immer wieder für neue Ideen. Nach 8-jähriger Pause erhielt ich von Rolf unerwartet eine Mail mit einem Grundgerüst aus Drums, Synths und Samples unter dem Motto «Mach was draus». Dies war die Geburtsstunde des vierten Songs der EP «How Dare You».


Wie war es, die Songs einzuspielen? War es schwierig, weil ihr euch vorher nicht kanntet?

Man muss sich das mal vorstellen. Während dem Lockdown überwindet man mit fremden Menschen sämtliche Grenzen und produziert gemeinsam ein Werk. Das war schon extrem spannend. Sowohl zwischenmenschlich als auch technologisch.


Um ehrlich zu sein, waren wir alle überrascht, wie einfach und natürlich sich alles angefühlt hat. Die Zusammenarbeit war unglaublich intuitiv und frei. Ohne Erwartungen oder Vorgaben hat jeder sofort einen Zugang gefunden und konnte sich entfalten.


Wird es euch auch nach dem Erscheinen der EP und der Platte als Band noch geben?

Ich denke, man kann die aktuelle Besetzung von The Bad Egg am besten als «offene Beziehung» beschreiben. Die Zusammensetzung ist ein absoluter Match. Wir bewegen uns auf der selben Wellenlänge und harmonisieren super zusammen.


Trotzdem ist es keine klassische «fixe» Bandformation. Doch auch wenn es keine feste Bindung ist, werden bestimmt auch in Zukunft in der einen oder anderen Form weiter zusammenarbeiten.


Wie war die Harmonie zwischen euch Künstler?

Die Zeit während den Recordings verlief sehr harmonisch und unglaublich inspirierend. Obwohl wir uns nie persönlich gegenüberstanden, entstand eine spezielle Art der Vertrautheit. Ein ganz besonderer Moment für uns war der Fotoshootingtermin von letztem Samstag.


Zum allerersten Mal trafen sich alle beteiligten Musiker persönlich. Ein bunt gemischter Haufen von 20 bis 60 Jahren aus völlig unterschiedlichen Stilrichtungen, die alle etwas vereint: Begeisterung an der Musik und pure Experimentierfreude.


Obwohl ein Fotoshooting viel Konzentration erfordert und nicht die optimale Umgebung für ein erstes Treffen ist, war die Stimmung fantastisch. Es war, als träfe man alte Freunde wieder, die man schon sehr, sehr lange nicht mehr gesehen hatte.

Wie sieht eure gemeinsame Zukunft aus?
Rolf Bürgis: Muss mal meine Kristallkugel befragen…

Dušan Prusák: Woher zum Teufel soll ich das wissen?

Luana Jil Kälin: Wer weiss, wer weiss. Wir sind offen für das, was kommt :-)

Philipp Eggenberger: Wenn das weiter so Spass macht, dann sieht unsere Zukunft interessant aus :-)


Wird es Auftritte von euch als Band geben?

Es wird auf jeden Fall eine Plattentaufe geben, die am 2. Oktober im Treppenhaus Rorschach stattfinden wird.


Wieso The Bad Egg?
Wie eingangs erläutert, handelt es sich bei The Bad Egg um das Soloprojekt von mir. The Bad Egg – das faule Ei oder das schwarze Schaf steht für die Freiheit der Andersartigkeit, sich nicht an Genrekonventionen halten zu müssen oder die Regeln der Musikindustrie befolgen zu müssen.

Ausserdem spielt The Bad Egg natürlich auf meinen Nachnamen an: EGGenberger.

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