Filmtipp: «Parallelwelten»
Die Handlung des Science-Fiction Streifen ist eigentlich schnell erklärt. Auf Wikipedia steht dazu folgendes:
«1989: Der zwölfjährige Nico Lasarte beobachtet durch das Fenster seines Kinderzimmers, wie sich seine Nachbarn im Haus gegenüber heftig streiten. Neugierig und beunruhigt betritt er heimlich das Haus der Nachbarn und findet Hilda Weiss tot im Erdgeschoss auf. Plötzlich kommt ihr Ehemann Ángel Prieto mit einem blutigen Messer die Treppe hinunter, woraufhin Nico nach draussen rennt und von einem Auto überfahren wird.
Genau 25 Jahre später leben die Chirurgieassistentin Vera Roy und der Bankkaufmann David Ortiz mit ihrer Tochter Gloria seit kurzem in dem Haus, in dem einst Nico Lasarte wohnte. Sie sehen sich eines Abends alte Videokassetten von ihm an, die sie zufällig in einem Wandschrank gefunden haben. Plötzlich laufen im Fernseher ohne ersichtlichen Grund Fernsehnachrichten über den Berliner Mauerfall im Jahr 1989, obwohl sich keine Videokassette mehr in der Kamera befindet. Die drei finden keine Erklärung hierfür, machen sich aber nichts weiter daraus. Als Vera Roy in der darauffolgenden Nacht nicht schlafen kann, spielt die Kassette ohne erklärlichen Grund erneut ab, doch nun kann sie auf für beide unerklärliche Weise über die Kamera und den Fernseher mit dem Zwölfjährigen kommunizieren und warnt ihn davor, das Haus der Nachbarn zu betreten, da er sonst sterben wird. Nico wird daher nicht überfahren.
Als Vera am nächsten Morgen aufwacht, hat sich ihre Welt völlig verändert.»
Dass man an der Zeit, auch wenn man es kann, nicht spielen sollte, ist allerspätestens seit den Filmen «Zurück in die Zukunft», «Butterfly Effect», «Hot Tube» oder auch der Serie «Flash» allen bewusst. Doch hat das Spiel mit den Wurmlöchern oder dem Schmetterlingseffekt speziell für Filmschaffende immer wieder einen enormen Reiz und auch mich zog es wieder in den Bann der Zeitreisen.
Der kleine Typ von Vera Roy an Nico Lasarte führte nämlich nicht nur dazu, dass dieser die Nacht überlebte, auch sein Nachbar Ángel Prieto kam mit dem Mord davon, Vera hatte ihr Studium abgeschlossen und ihre Tochter Gloria existierte in der parallel erschaffenen Zeitlinie nicht. Während Freunde aus der Zeit davor, sie heute nicht einmal mehr auf der Strasse wiedererkannten und ihr Mann David (Der Professor aus Haus des Geldes) mit einer anderen Frau verheiratet war, versuchte die verzweifelte Mutter nicht nur die Welt um sich zu verstehen, sondern auch noch ihr Kind zu retten.
2004 war «Butterfly Effect» einer der Filme, der mir total den Ärmel reingezogen hat. Mehr als 15 Jahre später kommt «Parallele Welten» und begeistert mich noch mehr. Die Mischung aus Thriller, Science-Fiction und Drama hat mich nämlich sehr angesprochen. Während beim Streifen mit Ashton Kutcher vor allem auf die Jugendliebe gespielt wurde, kommt hier noch die enorme Bindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind ins Spiel. Die «neue» Vera ist kompromisslos zu allem bereit und verleiht dem Film so einen zusätzlichen Drive. Doch auch die Faszination des Jungens für die «Frau aus der Zukunft» kann alles verändern und macht die sehr kurzweilige Geschichte so enorm spannend. Der Film aus Spanien liefert ausserdem eine ganze Ladung frischer Gesichter, die man in den sonstigen Produktionen aus Hollywood nicht antrifft.
Fernsehen bei Gewitter wird für mich wohl nie mehr das Gleiche sein und ich hoffe, dass der Jugendliche, der 2020 mit seinen Zeitspielen so verbockt hat, das Ganze in Kürze wieder ins Lot bringt…