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Filmtipp: «Narziss und Goldmund» (2020)

Gegensätzlicher könnten die Protagonisten Narziss und Goldmund nicht sein. Die beiden lernen sich im Kloster Mariabronn als junge Knaben kennen und schon bald schliessen sie eine lebenslang währende Freundschaft. Narziss ist bemüht Gott zu dienen und versucht sich ganz und gar zu entselbsten und zu vergeistigen, sodass er dem Weltenschöpfer mit all seiner Kraft und all seinem Tun dienen kann. Goldmund ist einige Jahre jünger und sieht in Narziss ein grosses Vorbild. Doch Narziss erkennt die Natur seines jüngeren Freundes und Klosterkameraden und offenbart ihm diese nach einigen Jahren Klosterleben. Goldmund ist ein Sinnesmensch, einer der in der Liebe und der Lust, durch Gefühle und nicht durch Gedanken und Geist zu wahrer Grösse findet. Der junge Goldmund jedoch versucht verzweifelt es seinem Freund Narziss gleichzutun und möchte sich ganz und gar dem Kloster verschreiben. Narziss hält ihn zum Glück durch sein geschicktes Reden davon ab und offenbart ihm seine wahre Natur.


Goldmund, ein hübscher Knabe, den die Frauen lieben, erfährt schon bald wie viel schöner das weltliche Leben der Liebe und der Lust ist im Gegensatz zum eintönigen Klosterleben. Eines Nachts schleichen sich einige Jünglinge aus dem Kloster, Goldmund schliesst sich ihnen an. In dieser Nacht sieht Goldmund zum ersten Mal einen nackten Frauenkörper und ist so begeistert davon, dass er beginnt das Gesehene zu zeichnen. Seine Triebe ziehen ihn hinaus in die grosse gefährliche Welt des Mittelalters und so gibt er eines Tages nach und zieht nach schmerzvollem Abschied von Narziss von dannen.

Bei einer Zigeunerin kostet er zum ersten Mal in seinem Leben die köstliche Frucht der weltlichen Liebe. Immer weiter hinaus zieht es ihn, bis er auf eine hölzerne Statue der Heiligen Maria trifft, die ihn vollends bezaubert. Eine schwarze Madonna wie diese, konnte nur ein wahrer Sucher, ein wahrer Künstler geschaffen haben. Er erfährt, dass ein gewisser Meister Niklaus diese Statue erschaffen hatte und macht sich auf den besagten Meister zu finden. Bei Meister Niklaus entfaltet Goldmund die Schaffenskraft seiner Hände und lässt ein Wunderwerk entstehen. Er formt über viele Monde hinweg eine hölzerne Statue, seinen Jünger Johannes, ein Abbild Narziss'. Meister Niklaus sieht welch grosses Talent ihn Goldmund steckt und will seine rastlose Seele binden, will ihm seine Tochter zur Frau geben und ihn zum Anteilseigner an seinem Geschäft machen. Er glaubt den Nachfolger für sein gut laufendes Geschäft gefunden zu haben.

Doch zu Meister Niklaus' Entsetzen lehnt Goldmund ab und zieht, aus der Werkstatt verstossen und vertrieben sogleich los um neue Erfahrungen in der Welt zu machen.


Mit der jungen Lene zieht er in eines Sommers in eine Hütte auf dem Land, fernab der Städte und lebt von den Früchten des Bodens und der Bäume, fängt Fisch und jagt Fleisch. Mit seiner Lene zeugt er ein Kind, ist Willens sich ganz der Rolle des Vaters zu verschreiben, doch das Schicksal macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Pest befällt das mittelalterliche Deutschland, Lene und ihr ungeborenes Kind fallen dem Pesttod anheim. Tieftraurig und in seiner Seele so einsam wie nie zuvor geht Goldmund mutterseelenallein seinen Weg weiter. Wohin wohl dieser führen wird? Wird Goldmund weitere Kunstwerke aus Holz erschaffen? Wird er doch noch einmal Liebe finden und Vater werden? Trifft Goldmund jemals wieder in seinem Leben auf Narziss? Was ist bloss aus diesem seinem wichtigsten Menschen und Freund Narziss geworden?


Schau dir den Film an und sieh selbst. Ich finde diesen Film gelungen und bezaubernd. Genauso wie ich das Buch liebe und alle paar Monate von Neuem verschlinge. Den Trailer zum Film findest du oben und das Buch kannst du hier kaufen.

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