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DJ BAzzJoke lädt zum Tanz

Wie produziert man Musik als Schwerhöriger?

Ich glaube einen grossen Unterschied zu einem normal hörenden Produzenten gibt es da nicht wirklich. Dank meinen beiden Hörgeräten, höre und verstehe ich sehr viel.


Da ich aber vor allem in den hohen Frequenzen Probleme habe, verlasse ich mich beispielsweise bei Percussions, wie Hi Hats, gerne auf Plugins, die den Frequenzbereich des Samples visuell darstellen. Anhand dieser Plugins sehe ich dann, ob die Hi Hats an einem anderen Instrument anecken. Aber auch meine Songs entstehen durch stundenlanges herumklimpern und ausprobieren. Der Prozess an sich unterscheidet sich demnach nicht von dem anderer Musiker.


Würdest du sagen, du hast einen anderen Zugang zur Musik als der Rest?

Nein. Vielleicht überlege ich mir öfters, wie der Produzent ein bestimmtes Instrument so eingesetzt hat oder warum er sich für diese Drums entschieden hat. Aber auch ich geniesse Musik einfach und finde sie wahnsinnig inspirierend. Es gibt so viele Genres und täglich über 40’000 neue Lieder, die alleine auf Spotify veröffentlicht werden. Dennoch ist jedes auf seine Art und Weise einzigartig.


Mit welchen Hilfsmitteln arbeitest du?

Ich habe zuhause in meinem Zimmer mittlerweile ein ziemlich gut eingerichtetes Studio. Da gehören natürlich neben all den Plugins und Softwares auch richtige Instrumente, wie Keyboards, Synthis, eine Gitarre und das DJ-Equipment dazu. Als Hilfsmittel habe ich wie bereits erwähnt, die Hörgeräte und verschiedene Tools, die das Hörbare sehbar machen. Spezielle Hilfsmittel brauche ich aber nicht. Einen Equalizer und einen Frequence Analyzer gehört eigentlich zur Standardausrüstung einer Musiksoftware. Ich benütze die halt wesentlich öfters, als andere Musiker.


Du arbeitest vor allem im Trance-/Technobereich. Was fasziniert dich an dieser Musik?

Als DJ komme ich aus der EDM-Szene (Electronic Dance Music). Das ist der Oberbegriff für alle Genres in der elektronischen Musik, dazu gehören unter anderem auch Trance und Techno. Meine Sets gehen von Deep House über Techno bis Hardstyle. Hauptsache die Kick und der Bass gehen ab. Mich fasziniert, wie diese Energie/dieser Vibe, von EDM-Tracks entsteht und dann natürlich auch auf andere Menschen übertragen werden kann. Deshalb produziere ich nun seit 3-4 Jahren auch selbst Musik. Mein Ziel ist es durch meine Musik, andere Menschen zum Tanzen zu bringen und dass sie im optimalen Fall für einen kurzen Moment aus dem Alltag fliehen können.


Planst du bereits ein Album?

Nein, ich glaube aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Musikindustrie macht ein Album kaum mehr Sinn. Auch gibt es bei meiner Musik noch viel Luft nach oben, die ich durch das besser werden von Lied zu Lied zuerst verdrängen möchte. Vielleicht folgt dann mal die eine oder andere EP. Es werden aber vorerst weitere Singles folgen. Es wird oft gesagt, mit 10’000 Stunden Erfahrung sei man Profi auf seinem Gebiet. Ich bin nun bei etwas um die 6’000 Stunden Übung, alleine in der Musikproduktion. Bis zur Perfektion, werden also noch einige Stunden investiert. Ich bin da aber völlig offen. Sollte sich eine Album-Produktion ergeben, werde ich es mir sicherlich noch einmal überlegen.


Du hast relativ jung mit Auflegen begonnen, würdest du dies den

Jugendlichen ebenfalls empfehlen?

Definitv. Wenn du Spass daran hast auf jeden Fall. Je früher, desto besser. Ich ging nach dem Motto, fragen kostet nichts. So schrieb ich so ziemlich allen Veranstaltern und Clubs in der Schweiz und im nahen Ausland Mails. Das meiste ist bis jetzt unbeantwortet. Einiges klappte aber. Von dem darf man sich halt keinesfalls unterkriegen lassen. Es gibt genug andere Möglichkeiten, aufzulegen. Manchmal braucht es aber auch viel Geduld. Und wenn sich eine Gelegenheit ergibt, sollte man versuchen, das Beste aus dieser Möglichkeit herauszuholen. Dabei können schon früh wichtige Kontakte geknüpft werden.

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