«Der Lockdown konnte meine Kreativität nicht stoppen!»
Auftreten zu dürfen sei ein Geschenk, sagt Femi Luna. Das sei es aber immer, nicht nur während der Pandemie. Aber einige Dinge seien schon ein wenig anders im Moment. «Natürlich ist es jetzt eine ungewohnte Situation und irgendwie komisch, wenn (fast) alles lahm liegt und irgendwo doch noch etwas stattfindet. Auf jeden Fall finde ich es schön, kann und darf ich auch in dieser Zeit meine Musik live den Menschen mitgeben, dafür bin ich sehr dankbar.» Die Publikumsbeschränkung auf 50 Personen störe sie nicht wirklich. «Für Solokonzerte finde ich es ein sehr angenehmer Rahmen. Gleichzeitig ist es auch eine Herausforderung keinen Ausweichpunkt zu haben und so nahe bei den Menschen zu sein. Es sind ehrliche Momente, welche ich geniesse, aber mich anfangs meistens sehr nervös machen.» Die 21-Jährige tritt aber nicht immer nur alleine auf, vor der Pandemie war sie auch öfters mit Band unterwegs. «Es ist schön die Abwechslung zu haben. Jedoch freue ich mich jetzt schon sehr wieder mehr Auftritte zusammen mit der Band zu haben und hoffe, dass dies auch bald wieder möglich sein wird.»
Musik anhören, statt sie zu erklären
Auch wenn Femi Luna wie ein Pseudonym klingt, ist es in Wahrheit ihr richtiger Name. «Meine Songs sind sehr persönlich. Da passt es eigentlich meinen richtigen Namen auch als Künstlername gewählt zu haben.» Etwas komplizierter sei es für sie ihren Sound in ein Genre zu ordnen. «Ich finde das mit dem Genre immer etwas schwierig und heutzutage ist es ja schon fast gängig sich nicht einem Genre zuzuordnen. Mir spielt es ehrlichgesagt auch keine Rolle in welchem Genre ich mich befinde oder zugeordnet werde. Ich mache einfach Musik, welche direkt von Herzen kommt. Im Zentrum meiner Songs steht der Mensch mit seinen Gefühlen, Emotionen, Zweifeln, Träumen und Geschichten. Doch am besten hört man sich Musik an, anstatt sie erklärt zu bekommen.» Auch wenn sie selber die Klänge für sich sprechen lässt, den Austausch an Livekonzerten mit dem Publikum schätzt die in Herisau aufgewachsene Newcomerin sehr.
Neue Musik ist unterwegs
Die Pandemie habe sie wie wohl viele ziemlich überrascht.«Darüber könnte ich einen Jahresrückblick schreiben. Doch kurz und knapp: Es ist eine neue und ungewohnte Zeit, welche auch ich vor den strengeren Massnahmen und dem Lockdown noch belächelte. Doch schnell musste ich umdenken und mich neu einrichten. Es wurden Möglichkeiten weggenommen, aber es sind auch neue entstanden. Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Momentan vermisse ich vor allem meine Familie und Verwandten in den Niederlanden.» Als im Frühling alles stillstand, nahm sich Femi Luna Zeit zum Nachdenken. «Nachdem ich im Februar 2019 meine erste Single «Choose to be» veröffentlicht hatte und im Mai 2019 meine erste EP, öffneten sich für mich unerwartet Türen, welche ich mir nur erträumen konnte. Ich musste mich in dieser Situation/Welt erst zurechtfinden, es war alles neu. Dafür kam mir die stille Zeit gelegen und bin froh wurde das Verlangen Musik zu machen stärker. So sind in diesem Gedankenkarussell auch neue Songs entstanden und habe mich stark dem Gitarrenspielen gewidmet - sprich der Lockdown konnte meine Kreativität jedenfalls nicht stoppen!» Am kommenden Freitag gastiert sie nun als Supportact vor Tobias Jensen im fabriggli. Mit ihm auf der gleichen Bühne zu stehen, ist für sie ein besonderes Erlebnis. «Tobias Jensen verpackt Text, Stimme und Musik in eine Geschichte, welcher ich sehr gerne zuhöre und die mich träumen lässt. Ich freue mich sehr darauf ihn live hören zu dürfen.»