«A Tribe Called Human» – Alle gehören dazu
Wie entstand die Idee für «A Tribe called Human»?
Ich arbeitete an einem neuen Lied, für einen Auftritt an der Songwriter Night in Rheineck. Ich trug ein Sweatshirt von «One Tribe Yoga» aus Tempe, Arizona, und darauf steht: «Ein Stamm genannt Mensch». Diese Aussage ist so kraftvoll! Ich musste immerzu daran denken, und was sie wirklich bedeutet. Es entstand die Vision eines Liedes, bestehend aus dem Rhythmus der Vögel und Trommeln. Welches ein Stammesgefühl erzeugt, indem viele zusammen singen. Damit war die Idee für «Ein Stamm genannt Mensch» geboren. Umgeben von Pandemie, Black Lives Matter und dem scheinbaren Zerfall der Welt, hatte ich das Gefühl, dass das Lied gehört werden will.
Was und für wen ist die Botschaft?
Der Kern der Botschaft ist, dass wir als eine Menschheit alle miteinander verbunden sind. Dass wir aus unterschiedlichen Rassen, Geschlechtern, Religionen, politischen Überzeugungen, Nationalitäten, sexuellen Vorlieben, und so weiter bestehen. Auch wenn wir nicht dieselben Meinungen teilen, so haben wir alle ein Herz, Blut und Knochen. Wir sind alle gleich. Diese Botschaft ist zeitlos. Und gerade jetzt, aktueller denn je. Ich glaube, sie sollte von allen auf der ganzen Welt, heute und jeden Tag gehört und verinnerlicht werden.
Warum ist euch das wichtig?
Musik heilt und hilft. Als Amerikanerin bricht es mir das Herz, dass mein Land so gespalten ist. Darum haben wir das Lied, noch vor der US-Wahl veröffentlicht. Doch Rassismus, Diskriminierung, Intoleranz und Hass gibt es überall; auch in der Schweiz. Es ist uns wichtig, dass die Botschaft so weit wie möglich in die ganze Welt hinausgetragen wird. Können Sie sich vorstellen, wie alle auf der Welt mit einer Stimme «A Tribe Called Human» singen? Die Welt würde Note für Note, ein besserer Ort werden.
Wie habt ihr das Video gemacht?
Vasilis hatte die Vision, im Video Menschen aus aller Welt zu zeigen. Mit Hilfe von Freunden konnten wir Menschen aus Europa, Asien, USA, weltweit, begeistern, uns ihr Selfie zur Verfügung zu stellen. Ich schrieb den Rap, und bat meinen ehemaligen Schüler Samy Giovetti ihn aufzuführen. Diego Dengg erlaubte uns, in seinem Studio in Widnau zu filmen. Tom Keller veröffentlichte den Song weltweit und Vasilis Kotarelas, Grafikdesigner, Inhaber Media5, Diepoldsau, agierte als Designer und Produzent des Videos.
War das euer Plan?
Nein. Ursprünglich wollte ich mit meinen Schülern zusammen, das Lied nur einmal live aufführen. Doch dann kam alles anders. Die Aufführung wurde infolge Corona um ein halbes Jahr verschoben. So haben wir spontan entschieden, den Song aufzunehmen. Als wir nach der Aufführung so unerwartet viele positive Rückmeldungen erhalten haben, liess sich der Prozess nicht mehr aufhalten. Durch die wunderbare Zusammenarbeit mit Vasilis (Video, Aufnahmen, Arrangement) entstand dann das Video. Und nun veröffentlichen wir das Lied auf allen gängigen Musik Plattformen.
Wie habt ihr diese spontane Produktion erlebt?
Es war wirklich lustig. Es fiel uns leicht, da jede Minute Spass gemacht hat! Alle haben so viel an Ideen und Kreativität in den Prozess eingebracht. Wir gingen jeden Schritt mit viel Freude, weil wir gute Freunde sind! Vom Stamm Mensch.