«Wir sehn uns wieder» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Wir sehn uns wieder» im Soundcheck

«Wir sehn uns wieder» erinnert mich von der Machart her an die Band Sportfreunde Stiller, die mich in meiner Jungend immer sehr begeistert hat. Das Lied, welches die Geschichte eines Wartenden erzählt, könnte kaum besser in die aktuelle Zeit passen. Auch wenn es vielleicht eher ein Zufall ist, fängt die Band die Sehnsucht, die viele Menschen während des Lockdowns hatten, ziemlich perfekt ein. Das daraus entstandene Lied ist hoffnungsvoll und verbreitet sehr viel Vorfreude auf das Wiedersehen. Ein sehr gelungener Einstieg!


«Mama» ist das perfekte Lied zum Muttertag für alle die Söhne und Töchter, die wieder mal vergessen haben rechtzeitig ein Geschenk zu besorgen. Die groovige Nummer mit einem Hauch Reggaeton macht viel Spass und zeigt, dass die schönsten Geschenke immer noch die kreativen, selbstgebastelten sind. So und jetzt schnell auswendig lernen, denn der nächste Muttertag kommt bestimmt!

Zu Beginn klingt «Party aus Versehen» fast ein wenig nach Techno. Doch schnell wandelt sich das Stück in einen swingenden Partytrack, der definitiv niemanden kalt lässt. Humorvoll erklären die Jungs, wie schnell eine solche Party aus Versehen passieren kann. Die Melodie, die sich sofort im Ohr festsetzt, lässt bei mir gleich einige Erinnerungen an legendäre Homeparties aufblitzen. Der kurze Acapellateil zum Besuch des Versicherungsmaklers sorgt für eine wundervolle ruhige Zwischennote bei dem schnell eskalierenden Spieleabend, der kurz darauf wieder volle Fahrt aufnimmt. Grandios!  

«Freunde» ist eine tolle Ode an die Freundschaft. Schön zu hören, wie die Jungs trotz vieler Narben und Schrammen immer noch zusammenhalten. Der Track klingt wunderbar sommerlich und sorgt sofort für ein wohliges Gefühl in der Bauchgegend. Die Fäaschtbänkler schaffen es hier wieder mal eine Geschichte mitten aus dem Leben musikalisch ansprechend umzusetzen und gleichzeitig aufzuzeigen, dass es sich immer lohnt gut auf seine Liebsten zu achten.  

«Humpa Humpa» entführt einem an ein Rockkonzert, bei dem alle die Sau rauslassen wollen. Die Protagonistin Lisa scheint dies nicht gross zu interessieren, da sie einzig auf den «Humpa Humpa»-Moment wartet. Während alle auf den grossen Drop hinfiebern, erklingt dann plötzlich Volksmusik, was total überraschend kommt und einem sofort ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

«Ich kann nicht tanzen» beschreibt die heisse Atmosphäre in einem Club. Wenn alle es von einem erwarten, ist es schwierig sich eingestehen zu können, dass man gar nicht tanzen kann. Genau von dieser Misere handelt dieses Lied hier, welches sich doch noch zum Positiven wandelt. Sobald man nämlich den Kopf ein wenig ausschaltet und sich von den Gefühlen leiten lässt, gelingt einem mehr als man vielleicht vermutet hätte.


«Genau so soll es sein» ist ein melancholisches Abschiedslied und zugleich auch die erste Ballade des Albums. Imposant, wie es die Jungs neben dem grossen Rummel und den humoristischen Partytracks schaffen, auch ruhigere Nummern mit Tiefgang zu komponieren. Es ist ein angenehmes und tröstendes Lied, welches aufmuntert und sicher einigen Fans mit Liebeskummer weiterhilft.


«Schuh genug» ist ein Klamauk-Song für heisse Sohlen, der Schwung in jedes Fest bringt und relativ schnell erklärt ist: Liebe Schuhgeschäfte, hier gibt’s für euch nichts zu holen.


Das Klarinettenriff beim Song «Sturm» ist wahnsinnig catchy und könnte deshalb in Zukunft noch häufiger von EDM-DJs gesampelt werden. Der Sturm zieht auf und die Fäaschtis schaffen es auch mittendrin noch weiter zu musizieren. Gelungen.


«Ich nehm alles zurück» beschreibt die Leere nach einer Beziehung. Es ist eine ganz andere Herangehensweise an eine On-Off-Beziehung, welche die Band hier vorführt. Es ist eine ähnliches Hin und Her wie im Song «Angelina» von Dabu Fantastic, denn auch hier scheint es so zu sein, dass es miteinander und auch ohne einander nicht wirklich geht.


Das Lied «Homo Sapiens» mit dem epochalen Musikvideo ist Unterhaltung pur und so ein typischer Fäaschtbänkler-Song wie «Can you English please?», «Wennduwie» oder «PartyPlanet». Diese Jungs wissen definitiv, wie man einen Hit schreibt, der Stimmung verbreitet und bei dem alle nach dem ersten Hörer frenetisch mitjohlen. Ganz nebenbei gibt es für die Hörerschaft noch ein wenig Sozialkritik obendrauf. Dies, aber ohne mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, sondern fein verpackt zwischen den Zeilen. Grosses Kino!

«Zahnpasta» handelt vom Trennungsschmerz und vergessenen Dingen der Ex-Freundin, wie beispielsweise einer Zahnpastatube im Bad. Die Situation wird komplizierter, da der Verlassene in Quarantäne ist und deshalb die zurückgelassenen Souvenirs nicht entfernen kann. Wenigstens hat die Pandemie einen Hit wie diesen hervorgebracht, dann war doch nicht ganz alles für die Füchse.


«Obelix» ist ein Lied, welches bei Gross und Klein für Begeisterung sorgen könnte. Bei mir erwachen hier gleich ein paar nostalgische Erinnerungen an Asterix und seinen dicken Kumpel. Der wird live sicher ein neuer Favorit zum Mitsingen.

Das Abschlusslied «Servus» ist ein eher ruhiges Werk, welches mich ein wenig an «My way» erinnert und nochmals die Platte Revue passieren lässt. Das geht ans Herz.


Schlussfazit:
«Wir sehn uns wieder» von den Fäaschtbänkler ist ein stimmungsvolles Album voller Hits, welches die Pandemie für einen Moment auf die Seite schiebt und das Leben in all seinen Farben zelebriert. Auf der Partyplatte zeigen sich die Herren musikalisch kreativ, facettenreich und wild. Ihre ungezähmte Spielfreude springt sofort auf die Zuhörer/innen über und verbreitet gute Laune. Textlich zeigen die Jungs, dass sie nicht nur über eine unglaublich starke Beobachtungsgabe, sondern auch über einen herrlichen Humor mit Tiefgang verfügen. Diese erfrischende Mischung aus Lyrik und Klang, sowie der typische Fäaschtbänkler-Sound macht die CD zum perfekten Soundtrack für die Ferien zu Hause und liebe Nachbarn: Wir hätten da einen neuen Exportschlager!

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