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«Wechsel bieten immer auch neue Inspirationen»

«Ich tüftle immer an neuen Songs. Ich schreibe und recorde auch viele davon, veröffentliche aber tatsächlich nur die wenigsten, da ich musikalisch recht eitel bin.» Eine Veröffentlichung sei für ihn immer noch etwas Spezielles, denn die Musik bleibe schliesslich für die Ewigkeit. «Darum investiere ich auch gerne viel Zeit in die Songs und scheue keine Kosten im Studio. Ich bin und war noch nie ein Künstler, der extrem schnell releast. Denn im Romanischen gibt es einen Spruch, dem ich oft folge:  ‘Quel che va plaun va saun’ - wer langsam geht, kommt besser an.»


Elektro meets Rap
Doch jetzt scheint bald die Zeit angebrochen zu sein, in der wieder viele Lieder von Ivo Orlik das Licht der Welt erblicken. Bei dieser Produktion gebe es eine etwas andere Veröffentlichungsstrategie. «Die erste EP kommt düster und elektronischer daher. Diese erscheint bald. Die zweite EP schwebt auf urbaneren Sphären und erscheint Anfangs 2023. Bevor der Osterhase kommt, werden dann beide EPs zusammengeführt und als physische CD vereint. Das kommende Album ist ab jetzt als limitierte CD-Edition inklusive Pullover auf www.giganto-music.ch vorbestellbar.» Es gebe einen guten Grund, die beiden Werke, die dann später zusammen publiziert werden, zuerst etappenweise rauszubringen. «Die 10 Songs lassen sich extrem gut in zwei Genres aufteilen. Die eine Hälfte der Songs sind elektronischer, die anderen hip-hoppiger. Wir liefern mit der Aufteilung zwei unterschiedliche EPs für unterschiedliche Musikliebhaber.» Für das musikalische Gewand von Giganto ist seit Jahren Sandro Dietrich zuständig. Beats produziert werde aber gemeinsam. Nun habe der Domat/Emser seinen Tätigkeitsbereich erweitert, sehr zum Wohle des Produkts. «Für mich ist er ein grandioser Produzent. Bei diesem Album hat er meine Texte auch viel mehr analysiert und mich rigoros auf Fehler aufmerksam gemacht. Früher konnte ich meine Parts einrappen und die Sache war geritzt. Heute müssen die Parts zuerst bei ihm einen Check durchlaufen. Dieses Prozedere hat meiner Schreib- und Flowästhetik sehr geholfen. Weitere Zusammenarbeiten werden bei den nächsten Releases erwähnt.»


Vom Radiomoderator zum Lehrer
Erstmals einem grösseren Publikum ausserhalb der Rapszene bekannt wurde Giganto durch das gemeinsame Album «Undas» mit Mattiu Defuns im Jahre 2016. Sein musikalischer Partner ist in diesem Jahr ebenfalls wieder solo durchgestartet und hat schweizweit für Furore gesorgt. Die Freundschaft und das kreative Miteinander habe immer noch Bestand, sagt Giganto. «Wir haben tatsächlich schon mehrere Songs zusammen produziert, seit unserem Album im Jahr 2016. Seither haben wir auch schon einige Skizzen und Demos mit dem Handy aufgenommen. Ein konkretes Ziel haben wir mit diesen Songs aber nicht. Sollten wir jedoch wieder eines Tages kollaborieren, hätten wir gewiss einige vielversprechende Ansätze. Tgi sa…» Doch auch neben der Musik ist im Leben von Ivo Orlik in den vergangenen Jahren einiges passiert. 2020 hat er seinen Moderationsjob bei RTR gekündigt und ist in die Agenturwelt bei Rob Nicolas eingestiegen, wo er immer noch prozentuell angestellt ist. Doch es ist nicht die Arbeit in den Medien oder der Werbung, die Orlik in Zukunft faszinieren wird. «Mein Hauptfokus liegt jetzt jedoch auf mein Lehrer-Studium, welches ich im Jahr 2024 abschliessen werde.» In einer solchen turbulenten Phase komme die Musik oft zu knapp. «Sie ist aber auch mein Antrieb, um alles andere durchzuhalten. Da mich das in den letzten Jahren sehr geprägt hat, hört man das Erwachsenwerden auch aus den Song raus. Solche Wechsel bieten mir immer auch neue Textideen und Inspirationen.»

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