Qultur BPhilosophie
Bild/Illu/Video: Milena Rominger
Und alles verändert sich…
Und dann gibt es da diesen Effekt, der eintritt, sobald sie sich anders verhalten. Vielleicht bringen sie es zustande- nachdem sie zu Hause vor dem Spiegel geübt haben- sachlich ihre Meinung dem Chef gegenüber breitzutreten. Die Betonung liegt bei sachlich, was wahrscheinlich nicht mehr möglich ist, wenn die Flut schon zu weit fortgeschritten ist. Doch ein Versuch ist es wert. Und was soll ihnen schon passieren? Die Kündigung? Ja, dann kann ihnen nichts Besseres geschehen, denn ihr ganz persönlicher Wegweiser wird ihnen früher oder später einen neuen Weg beschreiben. Darauf können sie Gift nehmen. Oder ihr Chef macht grosse Augen und zieht seinen Schwanz ein. Morgen tritt er ihnen mit einem für sie ungewohnten Respekt gegenüber und sie dürfen endlich ihre Nase hoch in die Luft strecken und auf ihn hinab schielen.
Eigentlich möchte ich Ihnen nur beibringen, dass wir womöglich allesamt immer wieder an dieselben Situationen stossen. Ob mit oder ohne Chef. Egal, welche Situation. Warum das so ist? Ich glaube, dass es stark mit unserer Charakterentwicklung, mit dem eigenen Lernprozess zu tun hat. Wir steigen ständig an derselben Haltestelle aus, bis wir den bereits übervollen Kübel am Perron nicht mehr sehen können, unser Verhalten zum Positiven verändern und eine Haltestelle, oder auch zwei, weiterfahren. Da aussteigen wo der Kübel noch leer ist.