Sei mehr als du hast
Wenn wir es genau nehmen, können wir gar nichts besitzen. Wir können es gebrauchen und als unseren Besitz betrachten, doch schlussendlich sind es alles nur Dinge, tote unlebendige Dinge welche wir in unserer Lebenszeit kaufen, nutzen und wieder fortwerfen. Und doch war ich vor nicht allzu langer Zeit der Überzeugung mit vielen Besitztümern würde mein Leben reichhaltiger und glücklicher verlaufen. Leider glaubte ich der Werbung und kaufte Dinge, die ich nicht brauchte. Werbung hat gute Seiten, wenn es um die Promotion von Projekten geht. Doch die Werbung, welche gestaltet wird, damit wir etwas kaufen. Es soll uns überzeugen, etwas zu kaufen.
Dieses Werkzeug ist ein teuflisches Ding. Es kann Leben zugrunde richten, von einem Tag auf den anderen. Wenn ich etwas will, es mir eingetrichtert und immer wieder erzählt wurde, dass ich es will, dann will ich es wirklich. Ich brauche es und tue alles damit ich es bekomme. Genau das kann einen zugrunde richten.
Sei mehr als du hast, ist der Satz auf Papier über meinem Küchentisch. Damit ich ihn täglich sehe und nicht dem Konsum verfalle. Die Zeitungen berichten Konsum tut der Wirtschaft gut. Kann das wirklich eine gesunde Lebensform sein, wenn es immer darum geht, jemand anderem von dem eigenen Produkt oder Dienstleistung zu überzeugen? Ist vielleicht nicht das Fundament dieser Überlegung grundlegend falsch? Sollte es nicht eher darum gehen, das anzubieten was wirklich gebraucht wird? Was essenziell fürs Überleben und gute Leben nötig ist? Alleine die zigtausenden Ratgeber, welche auf dem Büchermarkt verkauft werden irritieren mich. Hat der Mensch verlernt zu leben? Sollte nicht die Schule alle unsere Fragen, die wir uns zu unserem Leben stellen beantworten?