Der moderne Mensch gibt sich Mühe in der Schule, macht eine Lehre oder absolviert das Gymnasium, studiert, studiert noch mehr, arbeitet, arbeitet und arbeitet noch mehr. Der moderne Mensch macht Karriere. Arbeitet sich in einer Unternehmung hoch, erhält als Belohnung mehr Geld. Richtet es sich im Leben gemütlich ein, besitzt Unmengen von Dingen, welche nie gebraucht werden. Macht Ferien, in All-Inclusive Hotels am eingezäunten Strand, in denen er wie ein Gott behandelt wird. Macht Ferien an Orten, weit weg von zuhause, um nicht ständig an die Probleme daheim denken zu müssen. Irgendwann hat der zivilisierte Mensch das Rentenalter erreicht und darf sich nun zurücklehnen und den verdienten Lebensabend geniessen.

Irgendwann einmal hat sich ein Normal bei uns Westlern entwickelt, das vollkommen ungesund ist. Vor wenigen Jahrzehnten wäre es noch undenkbar gewesen, dass jeder zig elektronische Geräte und Maschinen besitzen würde. Es wäre vor einhundert Jahren undenkbar gewesen, dass jeder in seinem eigenen Fahrzeug umherfahren kann. Wenn man den Platz, die Resourcen und Energien bedenkt, welche aufgewendet werden um unseren Besitz überhaupt herzustellen, so erscheint es wie ein schlechter Witz. Wieso braucht jeder Mensch ein Auto - ein Gefährt das über zehnmal so schwer und ebenso viel mal gross ist? Weshalb brauchen alle diese Geräte? Erleichtert uns die Elektronik, das Handy, der Laptop und so weiter wirklich so sehr das Leben? Oder werden wir vielleicht alle bloss süchtig danach?

Diese neue, durch und durch ungesunde Normal, ist wie die Pest für andersartige Individuen. Wer nicht normal ist, muss sich immer und immer wieder erklären. Erklären, weshalb man anders ist. Entweder vor Freunden oder gegenüber der Presse, fürs Verständnis oder zur Belustigung für die Anderen. Wollen wir wirklich so sein, wie wir sind?