Qultur ist Alles
Morgens um neun Uhr schlenderte ich gedankenversunken in Richtung Kabinett der Visionäre. Das Tippen und Beliefern der Social Media-Kanäle beschlagnahmte meine ganze Konzentration, so dass ich das sensationelle Wetter erst zu einem späteren Zeitpunkt wirklich geniessen konnte. Nach und nach trudelten meine Kumpels Gilbert und Zulli ein, die ich extra für den grossen Interviewmarathon bestellt hatte.
«Füllen wir die Speichermedien!»
Es war mir schon weit vor dem eigentlichen Tag klar, dass ich unbedingt mit allen Künstler/innen am Qulturtag ein Interview aufnehmen möchte. Die oft spontan inszenierten Talks, die wir alle rund ums Kabinett abgedreht haben, werden in den nächsten Wochen Schritt für Schritt veröffentlicht. Es ist mir jetzt schon eine grosse Freude euch einige witzige Anekdoten in Videoform zu präsentieren und euch somit auch einen Blick hinter die Kulissen von Kulturschaffenden zu ermöglichen. An dieser Stelle geht schon mal ein fettes Dankeschön an die Mitwirkenden raus. Danke: Noxx, Troubleman, Any Sabadi, Karin Hobi, Marcus Duff, Ingrid Hofer und Jürg Loser für eure Flexibilität und Offenheit, die einen solchen Event und auch Interviews in eine wundervolle Entdeckungsreise verwandeln.
Qultur ist für alle da
Den Tag eröffnet hat Marcus Duff Inhaber der Agentur cascadas communication mit seinen Ausführungen über die Entwicklung der Wortmarke Qultur. Danach folgte das Kinderprogramm angeführt von einem gesprächigen Jürg Loser und einer wild aufgedrehten Ingrid Hofer schaffte es bei Jung und Alt zu punkten. Die Lieder von Teddy Eddy animierten dann auch Erwachsene zum Mittanzen und das Kabinett verwandelte sich phasenweise in ein regelrechtes Käferfest. Die szenische Lesung von Karin Hobi, die neben «ihrer» Vorleserin Jana Casotti, auch noch Immi Giger, Andjela Dinkel und Alex Tobisch mitgebracht hatte, war abwechslungsreich gestaltet und schaffte es federleicht dem Roman «Sie liebt» neues Leben einzuhauchen. Der spannende Mix aus Schauspiel, Vorlesen und einem kurzen Making of von Hobi mauserte sich zu einem Spektakel, welches auch bei Zuschauern, die sich nicht als Bücherwürmer bezeichnen würden, auf Begeisterung stiess.
Wenn der Verleger gerne abschweift
Nach den kurzweiligen Vorträgen, die für alle etwas zum Entdecken bereithielten, kam das grosse aufgenommene Interview von Alex Tobisch mit Gilbert und mir. Ich merkte schon während des Gesprächs, welches tief ins Detail ging, dass ich in der Zwischenzeit lieber derjenige bin, der auf der anderen Seite sitzt und die Fragen stellt. Hin und wieder entglitten meine Gedanken, getrieben durch die Euphorie des Launchs, immer weiter weg vom Thema. Doch die Zuhörerschaft verzieh mir meine geistigen Exkursionen, denn das Magazin und der Grundgedanke dahinter ist etwas, was uns Qulturbegeisterten im Herzen vereint und eigentlich keine grossen Erklärungen braucht. Die Leidenschaft für die Sache und die respektvolle Freude am Gegenüber war auch bei den drei Konzerten von Noxx, Any Sabadi und Troubleman sofort hörbar. Noxx gab den Ukulele-Mani Matter und überzeugte mit grandiosen humoristischen Texten. Any Sabadi sorgte mit ihrer Loopstation und einer einzigartigen Soulstimme für Gänsehaut und bewies zugleich, dass sie auch auf der Bühne und nicht nur auf Instagram die Menschen bewegen kann. Abgeschlossen wurde der Abend vom Blueser Troubleman, der trotz Krücken und gebrochenem Arm ein Konzert gab, dass alle zutiefst bewegte und noch lange in den Mauern vom Kabinett nachhallen wird.
Ein Start voller Liebe
Der Qulturtag Chur war für uns von Qultur ein perfekter Start, denn so konnten wir nicht nur einige unserer Schreiberlinge der Öffentlichkeit vorstellen, sondern auch direkt mit der Leserschaft in Kontakt treten. Diese neuen oder auch zum Teil wieder frisch belebten Freundschaften zeigen uns, dass dies der richtige Weg ist und dass ihr ihn gerne mit uns gemeinsam gehen wollt. In einer Zeit in der alles immer kurzlebiger wird, steht ihr an unserer Seite und wir dürfen euer Leben mit qulturellen Geschichten bereichern. Wie so oft sind die richtigen Worte zu finden schwierig, denn ein blosses Dankeschön wird den lieben Worten, den interessanten Inputs und den vielen Glückwünsche einfach nicht so richtig gerecht. Wir sind unglaublich glücklich und stolz mit euch gemeinsam an etwas Grossem zu arbeiten, das auch noch in zehn Jahren bestehen wird. Denn eines ist nach diesem Wochenende ziemlich sicher für Jede und Jeden von uns klar: Qultur ist gekommen, um zu bleiben! Tausend Dank für eure herzliche Unterstützung!
Der überglückliche Verleger
Christian Imhof
(Das Bild entstand vor dem Interview mit Ingrid Hofer und ihrem Teddy Eddy und zeigt, wie sehr alle den Qulturtag genossen haben.)