Genderthema oder Kriminalfall?
Das Jugendbuch «Öl, Benzin und Schweiss» von Karin Bachmann-im Oktober in der Edition 6 im da bux Verlag erschienen, verbindet beides auf einzigartige Art und Weise.
Die 17-jährige Ella möchte liebend gerne Mechatronikerin werden. Hinter dem Rücken des Vaters hat sie dank der Hilfe vom Bruder flott fahren gelernt und kennt sich auch unter der Motorhaube bestens aus. Doch an ihrem Vater kommt Ella einfach nicht vorbei, denn aus seiner Sicht passen Öl, Benzin und Schweiss einfach nicht zu einem Mädchen. Und schon gar nicht zu seiner über alles geliebten Tochter, für die er nach dem Tod der Mutter auch noch alleine verantwortlich ist. Eskalation und Streit sind vorprogrammiert, doch dann kommt ein gelber Mustang ohne Fahrer, ein Handy in der Tasche ins Spiel und Ella wird zur Kriminalistin wider Willen. Sie löst den Fall mit Bravour und am Ende gibt es auch in der Vater-Tochter-Beziehung ein happy end.
Klar geht es in diesem Jugendbuch von Karin Bachmann vor allem um das Genderthema. Für den Leser, die Leserin völlig überraschend entwickelt sich nach wenigen Seiten die Geschichte zu einem spannenden Krimi, in den die Autorin auch noch ein wenig Romantik mit reinpackt.
Motor- und Autofans werden begeistert sein von den vielen, gut und präzise recherchierten Details. In den 56 Seiten ist wirklich alles zu finden, was ein Jugendbuch mit sich bringen soll. Es bietet Spaß, Adrenalin, Spannung und sogar einen Hauch Romantik. Es ist fesselnd geschrieben und zieht sicherlich Mädchen und Jungen gleichermaßen in ihren Bann. Auch Erwachsene, die sich für das Genderthema interessieren oder einen Kurzkrimi lieben, kommen bei diesem Buch auf ihre Kosten.
Mein Fazit: Absolut empfehlenswertes Jugendbuch, weil es das Genderthema überraschend anders – als Kriminalfall – mit happy end verpackt.