Erfüllung im Leben finden
Bild/Illu/Video: robgreenfield.org/

Erfüllung im Leben finden

Jesus von Nazareth predigte die Nächstenliebe. Er forderte von seinen Mitmenschen Feinde ebenso wie Freunde und Familie zu lieben. Ob der Christus nun Gottes Sohn ist oder nicht, darüber muss sich jeder selbst eine Meinung bilden. Fakt ist jedoch, würde jeder jeden wie seinen Bruder oder seine Schwester lieben, gäbe es nichts Böses mehr in der Welt. Leider ist das eine Utopie, und doch können wir alle dazu beitragen aus der Welt einen besseren Ort zu machen. Hilfe leisten wo sie am dringendsten benötigt wird oder Hilfe zu leisten, wo wir gar nicht verpflichtet wären, es aber aus Gutherzigkeit tun wollen. Ebenso können Bürolisten einen mühsamen Kunden geduldig beraten. Es tut gut sich nicht nur um sich selbst zu kümmern, sondern auch an andere zu denken und wo möglich zu helfen.


Manche von uns sind Lebenskünstler oder Abenteurer. Menschen, die die Kunst beherrschen das Leben zu meistern und stets das Beste aus jeder Situation machen können. Jörg Fauser war durch und durch ein Lebenskünstler. Er hangelte sich von Arbeit zu Arbeit und schrieb nebenbei Bücher, wohnte mal in Deutschland, dann in der Türkei oder Österreich. Er war Schriftsteller, Journalist, Drehbuchautor und nicht zuletzt Kriegsdienstverweigerer. Fauser war opiumsüchtig, wurde clean und später einer der grössten deutschen Schriftsteller der 1980er Jahre.


Der Amerikaner Rob Greenfield ist wohl der Inbegriff des modernen Abenteurers. Der in der Schweiz eher unbekannte Umweltaktivist, Schriftsteller und Abenteurer fuhr dreimal mit dem Fahrrad von Küste zu Küste der USA. Greenfield reiste bereits ohne Geld durch die Welt und lebte zeitweise in einem Tiny House, nur um einen Bruchteil seiner Abenteuer zu nennen. Sein neustes Projekt ist es in St. Petersburg, Florida essbare Pflanzen, Obstbäume und Gemüse anzupflanzen und die Gemeinschaft des Ortes positiv und nachhaltig zu beeinflussen.


Erfüllung können wir ebenso im einfachen Leben finden. Indem wir unseren Besitz reduzieren, Verpflichtungen aufgeben, dem Konsumwahn entfliehen und auf unser Herz hören, schaffen wir Platz für die Menschen, die wir lieben. Wir schaffen Platz für eine erfüllende Aufgabe. Macht man sich das Leben jedoch zu leicht, verliert es seinen Reiz. Der Norweger Erling Kagge, der erste Mensch der den Nord- und Südpol sowie den Mount Everest zu Fuss erreicht hat, beschreibt es im Interview mit der NZZ treffend: «Einfach spazieren gehen oder zu Hause zu bleiben kann jeder, niemand muss gegen eisige Temperaturen kämpfen oder gegen beissenden Wind. Was aber zu einfach ist, verliert seinen Reiz. Ich glaube an die Idee, das Leben schwieriger zu machen. Es hilft den Menschen ihr Potenzial auszuschöpfen.»


Ein Pilgerweg, eine Alpenüberquerung oder ein normaler Wanderweg zu gehen, kann dabei helfen den persönlichen Weg zur Erfüllung zu finden. Das Baden in eiskaltem Wasser hilft dabei, klare Gedanken zu fassen. Ebenso einfach alles hinter sich zu lassen, die langweilige Arbeitsstelle aufzugeben und in ein fremdes Land zu ziehen. Oder den Wohnsitz aufgeben und mit einer Tasche voll Habseligkeiten zu Fuss in die Welt hinausziehen und jeden Tag ein neues Abenteuer erleben.


Der Weg zur Erfüllung hat viele Gesichter.  

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