Ein Gespräch über Freundlichkeit
Mir wird immer mehr bewusst, dass die Zeit der Gemeinsamkeit in unserer Gesellschaft vorbei ist. Selbst in meinem jungen Alter von 28 Jahren, kann ich jetzt und heute schon sagen, es ist nichts mehr wie vor 10 Jahren. Als ich nämlich auf der Suche nach fünf Namen auf die erste Frau zuging und sie freundlich um ihren Namen bat, schien dies noch kein Problem darzustellen. Bei den nächsten zwei Damen wurde es als schwer belästigend dargestellt.
«Ich kenne dich nicht, warum soll ich mit dir sprechen?»
Denn nur wenige Sekunden später wurde ich von einem Polizisten der «Privat» zufällig unterwegs war mit den Worten «Pippia, komm her» auf die andere Strassenseite gelotst. Er fragte mich in einem leicht aggressiven Ton was hier eigentlich los sei. Die eine Dame warf ein, was mir eigentlich einfalle sie um ihren Namen zu fragen und dies noch in Begleitung vom Fernsehen. Ich erklärte ganz ruhig und höflich, dass wir ein Duell drehen. Man hat mich in diesem Moment aber so dargestellt, als hätte ich etwas Schlimmes verbrochen.
Wo ist das Miteinander?
Knapp zwei Wochen später habe ich eine von den drei unbekannten Damen in der Bahnhofstrasse in Buchs zufällig angetroffen, als ich auf Sie zuging und fragte, ob sie sich noch an mich erinnern könne, lächelte sie freundlich. Sie stieg vom Fahrrad ab und kam zu mir auf Trottoir. Herzlich erklärte mir die Buchserin, dass es für sie überhaupt kein Problem gewesen sei und sie das schon fast wieder vergessen habe. Als ich ihr von dem Vorfall danach erzählt habe, war sie direkt sprachlos. Wir haben uns beide das Gleiche gefragt, nämlich was mit der heutigen Gesellschaft passiert ist. «Die Zeit der Menschlichkeit ist vorbei.», betonte ich immer wieder in unserem Gespräch und die Buchserin stimmt mir zu, besonders im Bezug auf gewisse Einwohner aus Buchs und deren speziellen Eigenschaften haben wir uns vertieft. Ich erklärte, dass unser Buchs besonders in der ganzen Schweiz dafür bekannt ist, weil hier viele mit einem Tunnelblick durchs Leben gehen. Da ich fast täglich mit dem Zug oder dem Bus unterwegs bin, fällt mir täglich auf, dass besonders meine Generation nur noch auf sich selbst konzentriert ist. Wo ist die gemeinsame Kommunikation? Wo ist das Miteinander? Nach meiner Feststellung ist mir aufgefallen, dass zu 80% Menschen mit der Einstellung «Warum soll ich mit dir sprechen? Ich kenne dich gar nicht» durchs Leben gehen. Ich bin bekannt für meine offene Art und gehe viel auf Menschen zu. Ich empfinde es immer wieder spannend, auch mal ein nettes Mädel im öffentlichen Verkehr anzusprechen. Doch in solchen Momenten werde ich meist sofort als komischer Typ bezeichnet, bloss weil ich kurz «hallo» sage.
Zeit sich zu besinnen
Wer bin ich eigentlich und wer bist du? Wir sind doch alle Menschen, auch wenn ich dich nicht kenne, könne wir uns doch unterhalten und uns das Leben ein wenig leichter machen. Darf ich dich zu einem Kaffee einladen? Oder lieber nicht, weil wir uns schliesslich ja nicht kennen? Ich empfinde es als extrem wichtig, dass wir unsere Herzen und Ohren wieder ein wenig öffnen füreinander. Denn nur wenn wir aufeinander zugehen, können wir auch wirklich voneinander profitieren oder wie es die grandiosen Fanta 4 wunderbar auf den Punkt gebracht haben: «Wir sind zusammen gross. Wir sind zusammen eins… Denn nur zusammen ist man nicht allein. Komm lass uns alles miteinander teilen.»