Bild/Illu/Video: Beni Garrido

Ein Dinner für eine Diva

«Neben dem nicht-Live-aufführen-Können hatten wir einige Schwierigkeiten zu bekämpfen um diesen Film möglich zu machen: So konnte Hongyu nicht in die Schweiz reisen. Der Gesang wurde auf einem Piano-Track aufgenommen und von Stefan gesetzt. Für den Film konnten wir zum Glück Angelo Fraraccio für den Butler gewinnen!» So Quirina Lechmann über ihr Stück «Dinner for a Diva».


Wie der Film angelaufen ist und welche anderen Herausforderungen Quirina während der Pandemie als Opernsängerin erlebt, lest ihr im Interview.

Sie sind eine erfolgreiche Sopranistin. Wie lange singen Sie schon?
​Mit Gesangsunterricht habe ich etwa mit 17 angefangen. Wirklich an meiner Stimme gearbeitet habe ich jedoch erst während des Studiums und vor allem danach.


Wussten Sie schon als Kind, dass Sie eines Tages Opernsängerin werden möchten?
​Nein. Ich wusste, dass ich gerne auf der Bühne stehe und dass ich klassische Musik liebe.


Wessen Idee war «Dinner for a Diva»?
​Die Grundidee war von Gianin Conrad und mir. Ausgearbeitet habe ich das Projekt alleine.


Der Film wurde auf Youtube veröffentlicht. Wie erleben Sie die Resonanz dazu?
​Ich habe einige wenige Kommentare bekommen und habe Freude daran, dass Interesse daran vorhanden zu sein scheint. Vor allem habe ich aber Freude, dass ich es machen konnte.


Wie sehen Ihre zukünftigen Gesangsprojekte aus?
​Im Moment ist es sehr schwierig: Die Anfragen im Ausland sind auf Eis gelegt und niemand weiss, ob überhaupt etwas passiert, zum Beispiel sollte ich im Juli (wenn es stattfindet) die Violetta aus La Traviata (Verdi) in Glasgow singen. Ich versuche eigene Projekte durchzuführen: Am Ostermontag ein Konzert namens «Hasi Farinelli» (wenn es klappt), an dem ich mit dem Schwedischen Kontratenor Viktor Priebe Arien zu Natur und Liebe vom Barock bis zur Romantik singe; Ende April eröffne ich mit Gianin Conrad einen Kunst- und Kulturraum namens «Scala Trun» in Truns. Nun bin ich auch an ein Online-Konzert von zu Hause aus dran.


Wie gestaltet sich Ihre Karriere als Sopranistin während der Corona Pandemie? Arbeiten Sie noch als Sprachlehrerin?
​Wie bereits gesagt, sehr schwierig. Ich weiss nicht, ob das, was ich plane möglich ist. Ich weiss nicht, ob das, wofür ich eingeladen bin, stattfindet. Alles ist offen und unsicher.


Meine Zeit wird von der Pandemie ziemlich stark beeinflusst und gestaltet. Da es nun doch schon einige Zeit keine Möglichkeiten gibt Auftritte zu haben, bin ich öfter daheim als vorher. Oft war ich am Wochenende weg, ob für Auftritte oder deren Vorbereitung, Weiterbildungen oder zum Spass. Auch arbeite ich im Moment mehr als Sprachlehrerin als ich geplant hatte und bin Montag bis Mittwoch damit beschäftigt zu versuchen den Schülern und Schülerinnen Englisch schmackhaft zu machen. Donnerstag bis Sonntag wiederum versuche ich noch stets meine Zeit dem Operngesang zu widmen, lerne neue Rollen (im Moment zum Beispiel die Rolle der Lucia di Lammermoor aus der gleichnamigen Oper von Donizetti), bereite mich auf eine Zeit nach der Pandemie vor und versuche mich mit eigenen Projekten herauszufordern.

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