Der Club der jungen Dichter
Wenn man mich fragen würde, welches Schulfach in der Schweiz fehlt, dann würde ich sagen: Creative Writing. (Aber mich fragt ja niemand). In die Bresche springen Kulturinstitutionen wie zum Beispiel das Literaturhaus Aargau oder das Junge Literaturlabor JULL in Zürich. Oder private Anbieter. Das ist eine tolle Sache, aber leider keine flächendeckende, und meistens mit einer finanziellen Hürde als Stolperstein. Ich wäre für kreativen Schreibunterricht in der Schule und behaupte jetzt mal, dass nicht nur das gute Schreiben gefördert würde, sondern auch ein besseres Leseverständnis.
Komme mir jetzt keiner damit, dass Kinder und Jugendliche nicht gerne schreiben! Dass sie vor lauter Handys und YouTube und Tiktok sowieso keine eigenen Ideen mehr haben. Beides stimmt nicht. Die meisten haben blühende Fantasielandschaften im Kopf, sie lieben Geschichten und das Fabulieren. Nicht alle, aber viele, bringen diese Geschichten zu Papier oder in eine digitale Datei. Kreatives Schreiben lernen im Unterricht würde ihnen helfen, dieses wunderbare Kopfkino bunt und lebendig in Sätze umzuwandeln.
Ich bin froh und dankbar um jede Schule, in der man das erkennt und fördert. Und um Zeitungen wie die Luzerner Zeitung, die schreibenden Kindern und Jugendlichen eine Plattform gibt. Über 5000 junge Autorinnen und Autoren haben beim diesjährigen Schreibwettbewerb mitgemacht. In Zusammenarbeit mit Studierenden der pädagogischen Hochschule Luzern hat die Jury unter Jurypräsident Bruno Blume, Kinderbuchautor, Verleger und Coach, 40 Texte ausgesucht. Seit dem 22. November werden jeden Tag zwei der Siegergeschichten veröffentlicht.
Bevor Sie jetzt ganz neugierig in die Geschichten reinlesen, ein Vorschlag: Auf der Ausschreibungswebseite finden Sie vier die vier Textanfänge, die den jungen Schreibenden zur Wahl standen. Wählen Sie einen (oder mehrere) davon als Ausgangspunkt und tauchen Sie in eine eigene Geschichte ein. Sie werden erleben, wie viel Spass das macht. Die Textanfänge finden Sie hier.
Und wenn sie dann furchtbar gwundrig sind, welche Geschichten die jungen Autorinnen und Autoren aus diesen Anfängen wachsen lassen haben, dann folgen Sie diesem Link.
Viel Freude wünsche ich Ihnen, beim Lesen und beim Schreiben.