Bild/Illu/Video: Christian Imhof

90 Jahre Theater gemeinsam gefeiert

Um 13 Uhr öffnete das Werdenberger Kleintheater Fabriggli seine Türen. Da das gemeinsame Geburtstagsfest mit dem TAK Schaan auf grosses Interesse stiess, wurde das Publikum aufgeteilt. Die eine Hälfte nahm Platz im Hauptlokal, die andere wurde im Foyer zu Tisch gebeten.


Laihentheater und Kulinarik

«Wir haben das Projekt ausgeschrieben, nach Laiendarstellern gesucht und 18 Freiwillige gefunden.», erklärte Fabriggli-Präsidentin Katharina Schertler Secli bei der Begrüssung. «Wir haben keine Auswahl oder gar ein Casting veranstaltet. Die Amateure haben in Rekordzeit fünf Theaterhappen eingeübt, die aufzeigen sollen, was Theater eben auch noch ist.» Kaum war die Präsidentin mit ihrer kurzen Ansprache fertig, servierte sie den Zuschauern auch schon eine Kürbissuppe, die den ersten Gang markierte. Kurz darauf stolzierten drei Darstellerinnen auf die Bühne und erklärten wunderbar ausschweifend, was denn jetzt mit der eben vertilgten Suppe passiere. Dem unterhaltsamen Stück, welches mit pantomimischen Elementen aufgewertet wurde, folgte ein Linsensalat und eine musikalische Nummer, die niemanden kalt liess. Vier Frauen sangen und tanzten sich durch diverse Hits. Dabei hatte die Dame mit der Rassel in der Hand immer ein wenig Mühe mitzuhalten, was für angenehm humoristische Momente sorgte. Die Zeit verging wie im Flug. Es gab Fleischbällchen mit Tomatensauce, einen Toast, Wienerli mit Kartoffelsalat, Zwetschgenwähe und dazwischen der Mehrteiler einer Geburtstagsparty während der Pandemie. Diese Mischung aus Delikatessen und witzigen Momenten sorgte für viel Freude beim Publikum, welches hier Kultur genoss und ein wenig Abstand vom Alltag nehmen konnte.  


Grenzenloses Theaterspiel

Zum grossen Finale im Fabriggli schlenderten alle zur Hauptbühne, wo eine kunterbunte Farbschlacht aufgeführt wurde. Anschliessend bedankte sich Schertler Secli erneut bei allen Mitwirkenden und erwähnte, dass sie sich sehr darauf freue, alle um 16 Uhr in Schaan wieder zu sehen. Das Theater am Kirchplatz lud zum Tanz des Duos Respire. Die beiden Akteure Alessandro Maida und Maxime Pythoud zeigten dabei mit viel Spielfreude, wie man Akrobatik, Musik, Parkour, Humor und Schauspiel zu einer poetischen Mixtur vereint. Das Spiel der beiden Profis brachte vor allem die jüngeren Zuschauer regelmässig zum Lachen und bildete den krönenden Abschluss der doppelten Geburtstagsfeier. Am abwechslungsreichen Tag voller Höhepunkte haben die Gratulanten nicht nur viele Facetten vom Theater erlebt, sondern sicher auch bemerkt, wie viel Leidenschaft und freiwillige Arbeit hinter Kulturbetrieben wie dem TAK und dem Fabriggli steckt. Ohne das Theater als Ausgleich wäre der Alltag mit Corona und den ganzen Schutzmassnahmen definitiv schwieriger zu ertragen und irgendwie wäre er auch ziemlich blass.  

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