Was bist du dir wert?
Der Titel der heutigen Kolumne sagt es bereits. Es geht um die Frage was du dir selbst wert bist. Hast du schon einmal darüber nachgedacht und in dich hineingefühlt und gefragt: Was bin ich mir wert? Falls das der Fall ist, und du Antworten gefunden hast, so freue ich mich für dich. Ich selbst bin seit mehr als zwanzig Sonnenumrundungen beim Leben dabei und habe mir diese entscheidende Frage nie gestellt gehabt, bis ich von einer langen Reise zurückgekehrte. Wir alle müssen von etwas leben und so stand auch ich vor der Entscheidung, wie ich mir meinen Lebensunterhalt künftig bestreiten möchte. Wohin soll mich der Weg führen? Was will ich mit meiner Zeit anfangen? Wer bin ich überhaupt? Und was ist mein Wesen? Solche Fragen erscheinen mir weitaus schwieriger zu beantworten als die Frage dazu, was ich mir selbst wert bin. Ich halte die Antworten auf erstere Fragen für eine Ansammlung von Tatsachen aus denen ich und du, wir auswählen können, wer wir sein wollen. Letztere Frage hingegen, scheint mir nach einer Eingrenzung zu fragen. Was bin ich mir wert? Was bin ich mir nicht wert? Wie will ich meinen Lebensunterhalt auf keinen Fall bestreiten? Für welche Arbeit bin ich mir zu schade? Was soll mir mein Leben bieten, was lieber vorenthalten?
Was mich umso mehr bestärkt in der Suche nach der Antwort, war ein Todesfall in der Familie. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich, was meine Hülle erwarten würde, wenn ich meinen Atem zum letzten Mal aushauche. Traurig, und dennoch dankbar erkannte ich so klar wie noch nie zuvor in meinem Leben, was es bedeutet zu leben und zu sein. So viele Menschen unter uns verbringen ihr Leben in einem Zustand der Mutlosigkeit, der Designation, der inneren Gefangenschaft, sodass es mir nun ein Herzensanliegen ist, diese meine gelernte Lektion zu teilen. Mutlosigkeit und innere Gefangenschaft betrafen auch mein Leben, bis ich ausbrach und mich allen Gefahren und Geschenken des Lebens öffnete. Vergiss nicht, den Mutigen gehört die Welt. Wofür willst du mutig sein? Was würdest du bereuen nicht getan zu haben?
Was siehst du in deinem Umfeld? Wie erscheinen dir die Menschen um dich herum? Sind sie alle strahlend und stehen in ihrer ganz individuell eigenen Mitte? Sind sie mutlos und sagen sie, dass das Leben nun einmal so ist? Für jeden Menschen ist alles möglich. Wenn du denkst etwas sei für dich selbst unmöglich, dann weisst du ja jetzt wo du anzusetzen hast und wo dein Weg ins Innere für dich beginnen kann. Vergiss nie, dass du den Durchschnitt deines Umfelds darstellst. Und wenn du dich veränderst, dann verändert sich auch dein Umfeld. Menschen betreten und verlassen dein Leben. Und das ist gut so. Was zu fliessen hat, das soll nicht in einen Zustand der Festigkeit verwandelt werden wollen.
Alles ist ein Ganzes. Die Frage nach dem eigenen Wert, der Tod und das Umfeld, das uns selbst reflektiert, es hängt alles zusammen. Bist du nicht zufrieden, glücklich und dankbar für dein eigenes Sein, dann musst du vielleicht dein Umfeld verändern. Vielleicht musst du dich selbst verändern. Doch dazu braucht es Mut. Sei mutig, lasse neue Menschen in dein Leben. Diese Kolumne an dich, könnte genauso eine Kolumne an mich selbst sein, denn was ich schreibe, ist eine Reflektion davon, was mich beschäftigt. Niemand sonst ausser dir selbst kennt dein Innenleben. Niemand ausser du weiss um deine Sehnsüchte und Träume, deine Gedanken und Gefühle so nah und intensiv wie du selbst. Lass die Entscheidung um den Inhalt und Sinn deines Lebens bitte, bitte nicht von jemand anderem treffen. Ermächtige dich selbst und bitte, bitte sei mutig und lebe dein eigenes Leben.