Verlieben in ähnliche Typen
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Verlieben in ähnliche Typen

Zunächst einmal muss gesagt sein, dass sich die Wahl des Partners in unserem Unterbewusstsein abspielt. Für das Verlieben sind Gehirnregionen zuständig auf die der rationale Teil des Gehirnes keinen Zugriff hat.


Wir können also nicht willentlich bestimmen auf wen unsere Wahl fallen soll. Hinzu kommt, dass wir von unserem Elternhaus, unseren positiven und negativen Erfahrungen mit anderen Menschen, stark geprägt sind. Diese Prägungen beeinflussen den unbewussten Vorgang der Partnerwahl.


In Sekundenbruchteilen trifft unser Unterbewusstsein eine Wahl. Dies ist insofern praktisch, als dass wir total überfordert wären, müssten wir alle Vor- und Nachteile eines möglichen Partners bewusst abwägen.


Die Erstellung einer Pro- und Kontra- Liste wäre tagesfüllend. Wir wären so sehr mit der bewussten Partnerwahl beschäftigt, dass wir dafür Urlaub beantragen müssten. Und wenn man diesen Gedanken weiter spinnt, wäre wahrscheinlich die Menschheit stark vom Aussterben bedroht, würde jeder über Monate oder Jahre rational abwägen wer nun am besten zu einem passt.


Zusammengefasst kann man also Folgendes festhalten: Ganz rational betrachtet, wissen wir (meistens) genau, was wir uns von einem Partner wünschen.


Gesteuert werden wir beim Verlieben allerdings nicht von unserer Ratio, sondern von unserem Gefühlszentrum (limbisches System). Man kann sich also noch so sehr vornehmen, sich in einen ausgeglichenen, gefühlvollen Menschen zu verlieben und verliebt sich trotzdem in den Wüterich, der oft kleinlich ist und gemein sein kann.

Aber warum lenkt uns unser Unterbewusstsein immer wieder zu dem gleichen Typ Mensch?


Zum einen sieht man in der ersten Phase der Verliebtheit, bedingt durch den oft zitierten Hormoncocktail, alles durch eine rosarote Brille. Selbst wenn erste Unstimmigkeiten erkannt werden, werden diese ignoriert. In der Hochphase des Verliebtseins scheint einem alles möglich.


Und zum anderen ist der Mensch ein absolutes Gewohnheitstier. Wir denken, agieren und leben nach Mustern, die fest in unserem Gehirn verankert sind. Diese Muster werden so früh in unserem Gehirn verankert, dass wir uns deren oft gar nicht bewusst sind.


Das Belohnungszentrum in unserem Gehirn (das gibt es tatsächlich, es schüttet den Glücksbotenstoff Dopamin aus) wird immer dann aktiv, wenn wir bekannte Situationen erleben, bekannte Gerüche riechen, bekannten Verhaltensweisen begegnen. Bekannt bedeutet hier nicht immer unbedingt angenehm. Aber unser Gehirn ist auf Wiederholungen programmiert und fühlt sich in vertrauten Situationen «wohl». Auch wenn sie nicht gut für uns sind.


Das Gemeine an der ganzen Sache ist, dass wenn wir in der Kindheit schlecht behandelt werden, unser Belohnungssystem im Gehirn uns immer wieder dann «belohnt», wenn wir wieder einmal schlecht behandelt werden. Wir fühlen uns dann zwar nicht gut, aber wir beherrschen die uns bekannte Situation.


Hierzu ein Beispiel: Ein Mädchen macht die Erfahrung als Kind, wie es ist, mit einem gewalttätigen Vater aufzuwachsen. Später lernt sie einen Mann kennen, der ihr gegenüber, im Verlauf der Beziehung, ebenfalls gewalttätig wird. Sie kennt solche Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend und das Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiv und gibt ihr das Signal "Alles beim Alten." Sie wird bestätigt im Sinne von «so ist das Leben nun mal. Du kennst das.»


Und trotzdem muss diese Situation nicht dauerhaft akzeptiert werden. Denn das rationale Gehirn erkennt «das tut mir nicht gut». Der Schlüssel zur Änderung ist eine «Umprogrammierung» beziehungsweise Neuvernetzung des Gehirns. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in meinem nächsten Artikel.

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