Mit Teufelsstein gegen Unsinntransporte
Wie entstand die Idee dazu einen solchen Preis ins Leben zu rufen?
Alle wissen, dass sich die Alpen-Initiative für die Verlagerung des Gütertransports von der Strasse auf die Schiene einsetzt. Darauf sind wir stolz. Noch besser ist es aber, unnötige oder sogar unsinnige Transporte zu vermeiden. So entstand die Idee zum Teufelsstein, den wir schon seit Jahren verleihen. Dabei verfolgen wir zwei Ziele. Erstens wollen wir Druck auf die verantwortlichen Unternehmen ausüben, damit sie solche Unsinntransporte stoppen. Zweitens wollen wir die Öffentlichkeit für die Problematik sensibilisieren. Denn auch als Konsumentinnen und Konsumenten tragen wir alle Verantwortung.
Fand bei den in den vergangenen Jahren Nominierten ein Umdenken statt, respektive haben sie etwas unternommen, um ihr geprelltes Image wieder aufzubessern?
Der Teufelsstein hat auch schon direkt gewirkt. Wenige Monate nachdem wir ihn 2015 Coca-Cola Schweiz verliehen hatten, weil Cola-Büchsen für den Schweizer Markt in Italien abgefüllt werden und in Lastwagen über die Alpen fuhren, hat das Unternehmen die Praxis geändert. Heute fahren die Büchsen immerhin mit der Bahn über die Alpen.
Welche drei Produkte haben es 2019 ins Finale geschafft?
Für 2019 haben wir drei Schweizer Unternehmen nominiert: Die Migros und ihr norwegisches Wasser, Aldi für einen Schinken, der zweimal die Alpen überquert, und Swiss Air Deluxe, die Alpenluft in Dosen nach Asien exportiert. Drei Beispiele, für die der Begriff «Unsinntransporte» sicher nicht übertrieben ist.
Warum sind es genau diese?
Unser Team macht sehr sorgfältige Recherchen, um besonders krasse Beispiele zu finden, welche die Öffentlichkeit aufrütteln.
Wie haben die Firmen darauf reagiert?
Noch hat kein Unternehmen reagiert. Bis am 15. September läuft noch die öffentliche Abstimmung, wer den Teufelsstein tatsächlich erhält. Am 2. Oktober wird er dann verliehen.
Zur Abstimmung geht’s hier entlang