«Lieder zu schreiben ist eigentlich sehr intuitiv»
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«Lieder zu schreiben ist eigentlich sehr intuitiv»

Die erste Single seit langer Zeit von Frieder Torp heisst «Alien». Dies aber nicht primär, weil sich der Musiker mit den eigenen Qualitätsansprüchen wie ein Ausserirdischer fühle. «Ich denke die meisten Artists haben einen hohen Qualitätsanspruch. Es ist eher so, dass mein Songwriting von der Norm abweicht.» Es gebe bei ihm oft versteckte Rhythmuswechsel und untypische Songformen, aber auch von der Länge seien seine Werke für Streaming und Radios eher untypisch. «Einzelne Songs sind über sieben Minuten lang. Und oft folge ich harmonisch der Melodie und nicht umgekehrt, es sind also keine Vier-Chord-Songs. Allerdings experimentiere ich zurzeit auch mit dieser Form, seid gespannt aufs 2024.»


Neue EP im Dezember

Die Gitarrenklänge von Frieder sind auf Liedern von Dabu Fantastic und vielen anderen Formationen zu hören. Diese Arbeiten für Andere hindere ihn nicht daran, auch hin und wieder eigene Stücke zu schreiben. Es beflügle ihn sogar, noch kreativer zu werden. «Der Austausch mit anderen Musikern und Musikerinnen inspiriert ja sehr. Lieder zu schreiben ist eigentlich sehr intuitiv. Die grösste Schwierigkeit ist jedoch, sie wirklich auch fertig zu stellen.» Doch wie es aussieht, hat der Liedermacher nun wieder mal eine kleine Sammlung an neuen Stücken fertig, welche in Form einer EP mit dem Namen «Sirens Call» am 8. Dezember erscheinen wird. Im Vergleich zu seinem Debütalbum klinge die EP schlichter und «moodiger». «Viele Songs sind auf Gitarre reduziert. Mein Ziel war es, sich von den Songs tragen lassen und träumen zu können und nicht durch abrupte Wechsel aus dem Traum geweckt zu werden. In einem Song ist auch Cello zu hören.»


Lehrpersonen sind wichtig

Neben Auftragsjobs und der eigenen Musik ist Frieder Torp inzwischen auch als Musiklehrer tätig. Anderen das Gitarrenspiel beizubringen sei etwas, was ihn sehr zu begeistern vermöge. «Ich hatte als Kind und Jugendlicher Lehrer, die ich bewunderte und die mich prägten und welche in mir ein Feuer entfachen konnten. Ich weiss, wie wichtig Lehrpersonen sein können. Das motiviert mich selbst zu unterrichten. Aber nicht nur Gitarre, ich unterrichte auch Musik an der Kantonsschule. Ich schätze die Energie von jungen Menschen sehr. Dank ihnen bleibe ich am Puls der Zeit.» Im November geht Torp mit seinen neuen Lieder bereits auf Tournee und spielt unter anderem am 4. November auch auf der Kellerbühne im Kulturhaus Rosengarten in Grüsch. Bei Auftritten im Tal gehe ihm immer das Herz auf. «Das Prättigau ist pure Nostalgie. Meine Musik ist nostalgisch, da darf das Prättigau nicht fehlen. Ich wollte auch schon immer mal ein Konzert mit meiner eigenen Musik in meinem Heimatdorf spielen.» Er wisse nur nicht, ob man ihn im Dorf noch kenne, wie er lachend erzählt.

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