Kinderlieder für die Quarantäne
Erzählt mal, wer seid ihr und was macht ihr?
Wir sind eine lustige Rock'n'Roll-Reggae-Blues-Funk-Jazz-Hardrock-Samba-Band aus Luzern mit frechen und blödsinnigen Texten für kleine und grosse Kinder und einem groovigen Sound. Das kam so:
Meine Kinder (mittlerweile 7, 6 und 3 Jahre alt) fragten mich nach einem Konzert mit einer Pop-Band vor zwei Jahren, was ich denn eigentlich singe, da es halt auf Englisch war. Also entschied ich mich ein paar Mundart-Lieder für meine Kinder zu schreiben. Eigentlich hatte ich das schon immer gemacht, dass ich spontan aus dem Moment etwas Blödsinn singe, aber das noch nie weiterverfolgt.
Innert Kürze hatte ich etwa 20 Song-Demos und fragte beim Kinderkulturfestival Luzern an, ob wir spielen dürfen und nach der Zusage suchte ich ein paar alte und neue Musiker-Freunde und habe nun mit Mänu Jordi (Guitars), Cyrill Zumsteg (Sax/Hammond) und Domi Meyer (Drums) eine grossartige Band.
Am liebsten spielen wir Konzerte mit lustigen Show-Effekten, frechen Sax-, Gitarre- und Hammond-Soli und das grösste ist, wenn die Kinder mitsingen, tanzen oder auch einfach wild herumhüpfen.
Wie seid ihr auf Idee gekommen, Kinderlieder für die Quarantäne zu schreiben?
Mit dem Lockdown diesen Frühling waren nicht nur alle Konzerte gestrichen, sondern wir mussten ja zu Hause zu den Kindern schauen und gleichzeitig im Homeoffice weiterarbeiten. Also habe ich als Reflexion «Zum Glück» geschrieben und Cyrill hat via Internet sein frechen Hammond-Sounds hinzugefügt und als Homeschooling-Aktivität habe ich dann mit den Kindern das Video gedreht. Wir hatten Freude am Dreh mit einem Stop-Motion-App mit Handy und iPad und vielen Spielsachen als Requisiten. Wir haben das Video mit den Freunden aus Schule, Chor, Tanzkurs etc. geteilt und alle hatten Freude.
Danach wurde es fast zur Sucht mit mehr Songs und neuen Videos, wobei wir nun mit Zeichnungen, Schauspielerei, Split-Screens etc. experimentiert hatten. Eine Homeschooling-Aktivität war es auch aus altem Karton und Farbe lustige Sachen zu basteln (zum Beispiel die Rakete in «Aschtronaute» oder die Prinzessin und der Drache in «Drachelied»). Die Songs habe ich in meinem Keller produziert und Cyrill und Mänu haben übers Netz dann mitgespielt.
Etwas enttäuschend für die Kinder war dann, dass Youtube unser «Soumeis»-Video entfernt hat, worauf ich dann mit ein paar Zeichnungen ein neues Video basteln musste (das Original findet ihr aber noch auf Facebook und Instagram). Auf «Soumeis» singen die Kinder auch noch mit und es sind auch noch ein paar Musiker-Freunde aus Bern (Merci Stefan Lanz und Lukas Flückiger) zu hören. Und vielleicht noch zum «Drachelied», da ist der Song beim Zelten im Garten hinter dem Haus entstanden. Meine Frau erzählt gerne eigene Geschichten, wobei die Kinder sagen können wer vorkommt und was passieren soll. Also sollte es eine Geschichte mit Drache und Prinzessin sein und der Drache isst gerne Carbonara und ich hab es dann am nächsten Tag vertont und der grossartige Miro Dragic hat dann noch ein wunderbares Akkordeon darauf hinzugefügt.
Welche Themen behandeln eure Lieder?
Unsere Songs sind Snapshots aus dem Leben mit Kindern respektive stammen oft von den Kindern selbst. Zum Beispiel erzählen sie immer wieder mal was sie werden wollen (Tierforscher, Astronaut, ...) und wir haben auch über blödsinnige Berufsideen gelacht (Schneemabouer, Galceschläcker, ...). Auf jeden Fall musste ich den Song verlängern, da sie viel zu viele Ideen hatten. Die Songs sind nicht allzu nett und pädagogisch sondern es steht einfach die Freude an der Musik und daran Kind zu sein im Vordergrund. Spielen, Lachen, herumtollen.
Es sind auch Snapshots insofern dass es nicht ausgeklügelte komplexe Werke sind, sondern einen Moment einfangen und hoffentlich die Kinder beim Hören und sehen auch dahin mitnehmen. So war «Dokter operiere» durch ein spontanes Kitzel-Spiel inspiriert von Michel aus Lönneberga. Erstaunlicherweise war dies bei den Freunden aus dem Kindergarten dann der grösste Hit und letzthin hab sogar ein Remake des Videos von einer andern Familie zugeschickt bekommen.
Einmal schimpfte ich ziemlich heftig mit einem unserer Kinder (ich kann mich nicht mal mehr erinnern wieso) aber auf jeden Fall hatte ich am Abend beim Bett das Gefühl ich muss «I ha di ganz ganz ganz fescht gärn» besonders betonen. Da die Kinder oft ein Guete-Nacht-Lied wünschen dürfen, muss ich nun fast jeden Abend dieses Lied singen. Ich hoffe man spürt beim Hören auch etwas davon.
Was möchtet ihr den Kindern damit mitteilen?
Na ja, was möchten wir unseren Kindern mitteilen? Zum Glück haben wir euch, auch wenn ihr mir anstrengend sein könnt (Quarantäne-Song #1). Auch wenn wir manchmal schimpfen und was auch immer ihr für Seich machen werdet, ihr seid das grösste und wichtigste für uns (Quarantäne-Song #2). Lasst euch nicht von sauren Menschen die Suppe versalzen und ja unser Körper ist nicht nur zum sitzen da (Quarantäne-Song #5). Die besten Märchen und Geschichten erfindet ihr am besten selber (Quarantäne Song #6).
Wo kann man sich die Songs anhören?
Unsere CD «Lumpeliedli us em Chinder-Zoo» kann auf www.lumpeliedli.info bestellt werden oder ist auf Spotify, Applemusic, etc. zu finden. Die Qurantäne-Songs sind noch auf keiner CD (kommt hoffentlich noch) dafür auf der Webseite oder Youtube zu finden. Auf unserem Youtube-Kanal hat es übrigens noch mehr lustige Videos.
Und natürlich spielen wir die Songs an unseren nächsten Konzerten. Folge uns auf Facebook, Instagram oder abonniere unseren Newsletter, damit wir dich auf dem Laufenden halten können.
Links:
https://lumpeliedli.info/songs-fuer-die-quarantaene/