«Ich will, dass sich die Leute gut fühlen»
Bild/Illu/Video: Christian Imhof

«Ich will, dass sich die Leute gut fühlen»

Zudem leitet sie in Chur bei der Pro Senectute (https://gr.prosenectute.ch/de.html )  für die 60+ Altersklasse sogenannte Rückenwohlfühlgymnastikstunden. Sie erklärt mir die Wichtigkeit einer körperlichen Aktivität bis ins hohe Alter. Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet kein Leben statt. Michaela arbeitete 15 Jahre in der Rehaklinik in Seewis und freut sich nun noch eine Verbindung mit Herzpatienten zu haben, über die Herzgruppe Chur die sie wöchentlichen am Freitagnachmittag im Schulhaus Rheinau unterrichtet. Im neuen Jahr wird die kommunikative Frau sich vermehrt auf ihre Angebote fokussieren können, da sie ihre für sich wichtigen Ausbildungen im alten Jahr abgeschlossen hat.

Zuhause, wo die anderen Ferien machen
Ein wirklich schönes Zuhause hat Michaela Tuzzolino. Etwas oberhalb von Seewis blickt man von ihrem Küchentisch aus in ein Panorama, welches zum Verweilen einlädt. «Kommunikationszentrum» steht oberhalb der grossen Fenster und nichts fällt einem leichter, bei diesen visuellen Gegebenheiten und der gemütlichen Sitzmöglichkeit. «Mit 19 bin ich von Österreich her in die Schweiz gekommen und geblieben. Heimweh hatte ich nie», sagt Michaela Tuzzolino, die, bevor sie sich selbstständig machte in der Rehaklinik Seewis tätig gewesen ist. «Dort ist mir durch meine jüngeren Arbeitskolleginnen aufgefallen, wie viele tolle Ausbildungen es im Bewegungsbereich gibt um Menschen in ihre Kraft zu bringen.»


Zeit zu fokussieren,
Dass man nie ausgelernt hat, zeigt das Beispiel von Tuzzolino sehr gut. Denn erst vor kurzem hat die 50-Jährige die Ausbildungen zur Zertifizierten Trauerbegleiterin und Yoga-Lehrerin abgeschlossen. Und doch ganz alles, was sie gelernt habe, könne sie nicht immer anbieten. «Die Ernährungsberatung ist beispielweise ein Thema, welches ich in Zukunft nur noch am Rand behandle. Die Beckenbodenmuskulatur nach der Geburt wieder zu stärken, ist eine wichtige therapeutische Massnahme. Die jungen Mütter nehmen dieses Angebot gerne an, da sich auch eine grundlegende körperliche Verbesserung, wie weniger Rückenschmerzen ergeben. Mit einer gestärkten Körpermitte erhalten die Frauen eine verbesserte Haltung sowie eine mentale Stärkung. Ab nächster Woche, Dienstag, den 10.1. findet ein neuer Rückbildungskurs in Klosters Platz im Sprützenhüschi statt. Eine Trainingsgruppe für den Beckenboden bei Männern hat sich leider nie ergeben und so gab sie es auf.


Bewegung und Entspannung
Weniger auf Aktivität, dafür eher auf Entspannung setzt das Yin Yoga, welches Michaela in Grüsch und Fanas anbietet. «Das Yang-Yoga ist das klassische, welches man kennt. Dies setzt sehr auf Körperspannung und in einen Flow kommen, mit einem Ensemble an Haltungen, während das Yin-Yoga eher verharrend, passiv und auf der Muskelebene loslassend funktioniert. Ich verstehe durchaus, wieso sich diese Methode des Yin Yoga immer mehr etabliert, den sehr viele Arbeitnehmer müssen im Moment mehr arbeiten und wollen sich in ihrer Freizeitaktivität eher entspannen.»
Der meditative Anteil kommt im Yin Yoga stark zum Ausdruck.  


Gemeinsam trauern
Seit 10 Jahren begleitet Michaela, Menschen auf ihren letzten Weg, als Sterbebegleiterin. Diese sehr sinnvolle Tätigkeit, lies sie, sich nun auch zur Trauerbegleiterin, auszubilden, da nach dem Sterben eines geliebten Menschen, der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. «So viele funktionieren in einem Trauerfall einfach für die Kinder und verdrängen die Trauer. Zu trauern ist wichtig, sogar die Lösung für die Angehörigen. Innerhalb der verschiedenen Formen von Trauer, die unbewusst von den Hinterbliebenen eingenommen werden, gibt es die sogenannte verdrängte Trauer. Hier können sich   negative Auswirkungen durch körperliche Symptome zum Beispiel an den Organen zeigen. Ausserdem muss man auch mal festhalten, dass jede Form von Verlust Trauer ist.» Da dieses Thema so allgegenwertig ist und irgendwie eben auch alle betrifft, wird Michaela, sogenannte Raum & Zeit Treffen in Landquart in der Gesundheitswerkstatt ALIVE und im Prättigau anbieten. Die Treffen dauern eineinhalb Stunden und richten sich ganz an Trauernde. Heutzutage werden Haustiere als Familienmitglieder wahrgenommen « Auch hier will ich mit meinen Treffen wirken, um Trauer bewältigen zu können, soll man sie zulassen. Es braucht den Raum, für die Menschen um Erzählen zu können gemeinsam zu weinen, zu Lachen aber auch alltägliches zu besprechen. Das Gefühl zu bekommen man ist richtig, mit seinen Gefühlsausbrüchen, wie Angst oder Wut und so weiter.» Trauercoaching im Einzelsetting bietet den Trauernden den grossen Vorteil, dass Michaela noch individueller auf die jeweilige Situation eingehen kann.


Mehr Informationen zum Thema und die vielfältigen Kursangebote von Michaela Tuzzolino finden Sie auf der Webseite www.mi-tu.ch

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