«Ich will, dass sich die Leute gut fühlen»
Zudem leitet sie in Chur bei der Pro Senectute (https://gr.prosenectute.ch/de.html
) für die 60+ Altersklasse sogenannte
Rückenwohlfühlgymnastikstunden. Sie erklärt mir die Wichtigkeit einer
körperlichen Aktivität bis ins hohe Alter. Leben ist Bewegung und ohne Bewegung
findet kein Leben statt. Michaela arbeitete 15 Jahre in der Rehaklinik in
Seewis und freut sich nun noch eine Verbindung mit Herzpatienten zu haben, über
die Herzgruppe Chur die sie wöchentlichen am Freitagnachmittag im Schulhaus
Rheinau unterrichtet. Im neuen Jahr wird die kommunikative Frau sich vermehrt auf
ihre Angebote fokussieren können, da sie ihre für sich wichtigen Ausbildungen im
alten Jahr abgeschlossen hat.
Zuhause, wo die anderen Ferien machen
Ein wirklich schönes Zuhause hat Michaela Tuzzolino. Etwas oberhalb von Seewis
blickt man von ihrem Küchentisch aus in ein Panorama, welches zum Verweilen
einlädt. «Kommunikationszentrum» steht oberhalb der grossen Fenster und nichts
fällt einem leichter, bei diesen visuellen Gegebenheiten und der gemütlichen
Sitzmöglichkeit. «Mit 19 bin ich von Österreich her in die Schweiz gekommen und
geblieben. Heimweh hatte ich nie», sagt Michaela Tuzzolino, die, bevor sie sich
selbstständig machte in der Rehaklinik Seewis tätig gewesen ist. «Dort ist mir durch
meine jüngeren Arbeitskolleginnen aufgefallen, wie viele tolle Ausbildungen es im
Bewegungsbereich gibt um Menschen in ihre Kraft zu bringen.»
Zeit zu fokussieren,
Dass man nie ausgelernt hat, zeigt das Beispiel von Tuzzolino sehr gut. Denn
erst vor kurzem hat die 50-Jährige die Ausbildungen zur Zertifizierten Trauerbegleiterin
und Yoga-Lehrerin abgeschlossen. Und doch ganz alles, was sie gelernt habe,
könne sie nicht immer anbieten. «Die Ernährungsberatung ist beispielweise ein
Thema, welches ich in Zukunft nur noch am Rand behandle. Die Beckenbodenmuskulatur
nach der Geburt wieder zu stärken, ist eine wichtige therapeutische Massnahme.
Die jungen Mütter nehmen dieses Angebot gerne an, da sich auch eine
grundlegende körperliche Verbesserung, wie weniger Rückenschmerzen ergeben. Mit
einer gestärkten Körpermitte erhalten die Frauen eine verbesserte Haltung sowie
eine mentale Stärkung. Ab nächster Woche, Dienstag, den 10.1. findet ein neuer
Rückbildungskurs in Klosters Platz im Sprützenhüschi statt. Eine
Trainingsgruppe für den Beckenboden bei Männern hat sich leider nie ergeben und
so gab sie es auf.
Bewegung und Entspannung
Weniger auf Aktivität, dafür eher auf Entspannung setzt das Yin Yoga, welches Michaela
in Grüsch und Fanas anbietet. «Das Yang-Yoga ist das klassische, welches man
kennt. Dies setzt sehr auf Körperspannung und in einen Flow kommen, mit einem
Ensemble an Haltungen, während das Yin-Yoga eher verharrend, passiv und auf der
Muskelebene loslassend funktioniert. Ich verstehe durchaus, wieso sich diese
Methode des Yin Yoga immer mehr etabliert, den sehr viele Arbeitnehmer müssen
im Moment mehr arbeiten und wollen sich in ihrer Freizeitaktivität eher
entspannen.»
Der meditative Anteil kommt im Yin Yoga stark zum Ausdruck.
Gemeinsam trauern
Seit 10 Jahren begleitet Michaela, Menschen auf ihren letzten Weg, als
Sterbebegleiterin. Diese sehr sinnvolle Tätigkeit, lies sie, sich nun auch zur
Trauerbegleiterin, auszubilden, da nach dem Sterben eines geliebten Menschen,
der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. «So viele funktionieren in einem
Trauerfall einfach für die Kinder und verdrängen die Trauer. Zu trauern ist
wichtig, sogar die Lösung für die Angehörigen. Innerhalb der verschiedenen
Formen von Trauer, die unbewusst von den Hinterbliebenen eingenommen werden,
gibt es die sogenannte verdrängte Trauer. Hier können sich negative Auswirkungen durch körperliche Symptome
zum Beispiel an den Organen zeigen. Ausserdem muss man auch mal festhalten, dass jede
Form von Verlust Trauer ist.» Da dieses Thema so allgegenwertig ist und
irgendwie eben auch alle betrifft, wird Michaela, sogenannte Raum & Zeit
Treffen in Landquart in der Gesundheitswerkstatt ALIVE und im Prättigau
anbieten. Die Treffen dauern eineinhalb Stunden und richten sich ganz an
Trauernde. Heutzutage werden Haustiere als Familienmitglieder wahrgenommen « Auch
hier will ich mit meinen Treffen wirken, um Trauer bewältigen zu können, soll
man sie zulassen. Es braucht den Raum, für die Menschen um Erzählen zu können
gemeinsam zu weinen, zu Lachen aber auch alltägliches zu besprechen. Das Gefühl
zu bekommen man ist richtig, mit seinen Gefühlsausbrüchen, wie Angst oder Wut
und so weiter.» Trauercoaching im Einzelsetting bietet den Trauernden den grossen
Vorteil, dass Michaela noch individueller auf die jeweilige Situation eingehen
kann.