Die Kunst des Loslassens
Natürlich bin ich traurig, wenn einer meiner Freunde oder eine Person aus der Familie ins nächste Leben weiterzieht. Natürlich bin ich unglücklich. Seit Jahren habe ich meinen persönlichen Glauben, dass unsere Seele auf einer langen Reise und das Leben auf der Erde nur ein Zwischenstopp ist. Es gibt mir Hoffnung und Kraft.
Mein Mantra im Leben ist: Lass los und akzeptiere, was du nicht ändern kannst und ändere was du verändern willst. Wenn wir loslassen wird das Leben angenehmer. Es wird einfacher. Wir lassen negative Gedanken los, schliessen mit der Vergangenheit ab oder lassen uns treiben im Fluss des Lebens. Das Leben ist schön – la vita é bella – life is beautiful – la vie est belle - wenn man es zulässt. Wer loslässt wird zufriedener und glücklicher leben. Wer loslässt, wird genügsamer und mit weniger zurechtkommen.
In erster Linie sind wir Mensch. Wir sind nicht den Beruf, den wir ausüben oder die Sachen, die wir besitzen. Brad Pitt sagt in seiner Darstellung von Tyler Durden im Film «Fight Club» (1999) sehr treffend: «Alles was du hast, hat irgendwann dich.»
Seit zwei Jahren gehöre ich zur kleinen Gruppe der Minimalisten, Menschen, welche mit minimalem Besitz, Ausgaben und Verpflichtungen leben wollen. Es ist unglaublich befreiend, wenig sein Eigen nennen zu können. Ich halte den Dingen, welche ich noch besitze Sorge, doch identifiziere ich mich nicht mehr damit. Früher hatte ich das ständig getan. Meine Büchersammlung, sowie die Markenklamotten waren mein grösster Stolz. Heute besitze ich eine Handvoll Bücher und kaufe absichtlich keine Markenklamotten.
Mit jeder Tür, die sich schliesst, öffnet sich eine neue. Ich liess meinen Besitz los und fand Zeit mich wichtigen Fragen und mir selbst zu stellen. Seitdem bin ich ein glücklicherer Mensch.