Rauhnächte – die Zeit zwischen den Jahren
Bild/Illu/Video: Stefan Schwarz

Rauhnächte – die Zeit zwischen den Jahren

Wahrscheinlich hat schon jeder zumindest einmal davon gehört, doch genaueres weiss man dann doch nicht. So ging es auch mir. Bis ich mich bei einem Informationsabend angemeldet habe und danach positiv überrascht nach Hause zurückkehrte. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen eine kurze und unkomplizierte Übersicht über die Zeit zwischen den Jahren verschaffen.


«Die Zeit zwischen den Jahren…» Was meine ich damit? Es gibt einen Mondkalender und einen Sonnenkalender. Diese zwei Kalender sind nicht genau gleich lange, so entsteht eine Zeitspanne zwischen den Jahren – eben die Rauhnächte. Es gibt zwölf davon, sie starten in der Nacht von Heiligabend auf den 25. Dezember (00:00Uhr) und enden am 6.Dezember. Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Wintersonnenwende am 21.Dezember. Schon die Germanen und Kelten hatten in dieser Zeit ihre Rituale und Bräuche, wie das Opfern, Räuchern oder in die Zukunft zu schauen. Sie glaubten, dass in dieser Zeit der Schleier zur geistigen Welt dünner sei wie sonst. Deshalb wurde beispielsweise auch keine Wäsche gewaschen, damit sich die Geister darin nicht verfangen. Ob sie dass nun glauben oder nicht, sei Ihnen überlassen.


Schon damals aber auch heute fokussiert man sich in den Rauhnächten auf Visionen für das kommende Jahr und schliesst gleichzeitig das alte Jahr ab. Ob man nun glaubt, dass in diesen Tagen eine spezielle Energie herrscht oder nicht, ist im Grund egal. Fakt ist, dass schon seit hunderten von Jahren die Menschen diese Zeit für Visionen und Ziele nutzen und dies allein finde ich persönlich schon einen schönen Gedanken.


Um mit dem alten Jahr abzuschliessen eignet sich allein von der Position der Sonne her, der 21. Dezember. Dies ist der dunkelste Tag im Jahr, die Sonne ist in unserer Region an diesem Tag am weitesten von der Erde entfernt. Danach, bleibt sie zwei bis drei Tage an dieser Stelle und kommt ab ca. dem 24. Dezember wieder näher und bringt mit jedem Tag mehr Licht zurück. Deshalb schliesst man das alte Jahr häufig am 21.Dezember ab und die Rauhnächte eignen sich dann für Visionen und Zielsetzungen für das kommende Jahr. Angeblich steht jede Rauhnacht für einen Monat im kommenden Jahr.


Es gibt viele Bräuche und Rituale, darüber findet man im Internet etliche Informationen. Ich möchte Ihnen ein paar Beispiele aufzählen, genauer werde ich jedoch nicht drauf eingehen, dies würde den Rahmen dieses Textes sprengen. Ob sie diese Rituale genauso ausführen, wie sie es irgendwo lesen, auf Ihre Bedürfnisse anpassen oder auch gar nicht machen, ist völlig egal. Diese Rituale sollen Sie nur auf Ihrem Weg begleiten und unterstützen – auf gar keinen Fall sollten Sie sich gestresst oder überfordert fühlen. Wenn es sich richtig für Sie anfühlt, dann ist es auch das Richtige.


Am 21. Dezember verbrennen viele Zettel mit Dingen, die sie gerne loslassen möchten, die nicht ins neue Jahr mitkommen sollen.


Üblicherweise sind dies 13 Zettel, jedoch können es natürlich auch mehr oder weniger sein. Dann beginnen die Rauhnächte, in dieser Zeit geht es um Visionen und Ziele fürs neue Jahr. Es gibt den Brauch, sich 13 Wünsche zu notieren und in jeder Rauhnacht einen zu verbrennen. Am Schluss bleibt dann einer übrig – um diesen soll man sich im neuen Jahr selbst kümmern, die anderen 12 werden für einem organisiert. Es eignet sich, ein Visionboard zu gestalten, Tagebuch zu führen oder zu meditieren um ganz bei sich anzukommen. Viele nutzen das Räuchern, am 21. Dezember wird traditionell das Haus ausgeräuchert, um alte Energien loszuwerden. Andere schwören auf das Kartenziehen in jeder Rauhnacht.


Ich denke die Bräuche und Rituale sind eine sehr persönliche Sache, jeder kann selbst entscheiden ob und wie er was damit anfangen kann. Mir persönlich gefällt einfach die Idee mit dem Abschluss des alten Jahres und den Zielsetzungen in den Rauhnächten. Denn dies kann ja nicht schaden. Ausserdem fasziniert mich der Gedanke, dass schon uralte Völker diese Zeit als eine besondere Zeit gefeiert haben.

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