Liechtenstein und die Faszination des Weltraums
Am 21. Juli 2019 jährt sich das Grossereignis der ersten Mondlandung zum 50. Mal. Auch heute noch üben die Bilder eine grosse Faszination auf die Menschen aus. Denn als der Amerikaner Neil Armstrong vor einem halben Jahrhundert als erster Mensch der Geschichte den Mond betrat, stand die Welt für einen Moment wirklich still und Millionen jubelten dem Astronauten zu, als er das bekannte Zitat: «Ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.» von sich gab. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums dieser unvergesslichen Premiere hat das Postmuseum in Vaduz die Ausstellung «Philatelistische Leckerbissen über die Eroberung des Weltraums» zusammengestellt. Bei dieser gibt es nicht nur eindrückliche Postkarten und Stempel zu begutachten, sondern auch die Mitarbeit von Liechtenstein an den Weltraummissionen wird neu beleuchtet.
Im Sommer 1969 fand der grosse Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika ein Ende. Acht Tage, drei Stunden und 18 Minuten ging es und die Stars und Stripes Fahne wurde von Neil Armstrong in den Boden des Erdtrabanten gerammt. Bei dem ganzen Jubel um diese Tat des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten, vergessen viele, dass das kleine Fürstentum dabei auch eine wichtige Rolle gespielt hat.
Die Balzers AG sorgte für Sicherheit
Bei der Apollo 11 Mission konnte die NASA, Armstrong und seine beiden Kollegen Buzz Aldrin und Michael Collins auf Unterstützung aus dem Liechtensteiner Oberland zählen. Die Firma Balzers AG, die heute als Oerlikon Balzers firmiert, untersuchte für die Weltraumbehörde die Veränderungen von Materialien beim Verlassen der Erdatmosphäre und griff ihnen bei der Herstellung der Schutzbeschichtungen kräftig unter die Arme. Diese Mithilfe wurde von der NASA speziell honoriert, denn als Dank besitzt heute das Landesmuseum Liechtenstein in ihrer Schatzkammer nicht nur eine Liechtenstein Flagge, die ebenfalls oben auf dem Mond war, sondern auch als einziges Museum ausserhalb der Vereinigten Staaten echtes Mondgestein. Das enge Vertrauensverhältnis war mit den Mondlandungen des Landes und der Kosmonauten lebte im Jahre 2003 erneut auf, nahm aber damals kein so schönes Ende wie die Mondlandungen. Den Zuschlag für das Projekt, welches die Wirkung des Weltalls auf Lebewesen untersuchen wollte, erhielt trotz unzähligen Bewerbungen damals das Liechtensteinische Gymnasium und so wurden Bienen aus der Region in die Stratosphäre geschickt. Die 28. Mission der Raumfähre Colombia nahm dann aber am 1. Februar 2003 eine tragische Wendung, als diese beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über Texas zerschellte und dabei die gesamte siebenköpfige Besatzung um's Leben kam.
Mehr als Briefmarkensammeln
Seit dem Beginn der modernen Weltraumforschung suchten Philatelisten, begeistert von den wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften, nach Möglichkeiten, die verschiedenen Starts und Landungen von Raketen, Satelliten, Raumsonden und Raumschiffen durch philatelistische Belege, abgestempelt vom Postamt am Ort und mit dem Datum des Ereignisses, festzuhalten. Ein grosser Fundus dieser sogenannten «Astrophilatelie» kann noch bis zum 11. November im Postmuseum Vaduz angesehen werden. Der Rückblick der etwas anderen Art zeigt neben dem stetigen Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den USA auch viele Bilder und Modelle der unterschiedlichen Weltraumexkursionen. Gespickt mit witzigen Anekdoten wird die Reise zu den Sternen zu neuem Leben erweckt und hin und wieder gibt's auch etwas zum Schmunzeln. So werden beispielsweise Briefmarken gezeigt, bei denen sich ein paar Astronauten durch deren Abstempeln im Weltall auf grenzlegale Art und Weise etwas Geld in die eigene Tasche erwirtschaftet haben. Die Exposition mitten im Briefmarkenland hält neben Marken, Modellen, Stempel und Briefen zusätzlich einige rare Sammlerstücke bereit, die nicht nur die Herzen von Briefmarkensammler höherschlagen lassen.