Das Tagebuch – dein persönlicher Begleiter
Bild/Illu/Video: Emilia Schwarz

Das Tagebuch – dein persönlicher Begleiter

Zu Beginn schildere ich kurz, was mich dazu bewegte, mit dem Tagebuchschreiben anzufangen. Schon als kleines Kind führte ich ein Tagebuch, indem ich meine schönsten Erlebnisse des Tages notierte. Als junges Mädchen war ich fest davon überzeugt, dass wenn ich mal berühmt werden sollte, jeder über meine Kindheit erfahren musste. So schrieb ich also fleissig Tagebuch. Inspiriert wurde ich von fiktiven Tagebüchern, wie Gregs Tagebuch oder Dork Diaries. Die Motivation liess irgendwann nach und ich vernachlässigte es für einige Jahre. Vor zwei Jahren, mit ca. 13 Jahren begann ich dann, Tagebuch zu schreiben, wie ich es heute tue. Ich hatte so viele Gedanken im Kopf, dafür hatte ich einfach keinen Platz. So fing ich an, sie zu notieren, damit ich den Kopf frei hatte.


Zu Beginn bestanden meine Tagebücher nur aus den Erlebnissen des Tages. Doch immer häufiger mischten sich Fragen, reflektierende Gedanken, Gedichte, Vermutungen, Dankbarkeitsübungen oder Ähnliches unter die Seiten. Bald nutzte ich das Tagebuch, um mich selbst zu reflektieren oder mich durch motivierende Einträge zu stärken.


Ein Tagebuch kann man so vielseitig nutzen. Es gibt einem die Möglichkeit, sich wirklich mal Zeit für seine Gedanken, Gefühle oder einfach generell sich selbst zu nehmen. Es gibt kein richtig oder falsch. Auch mit der Häufigkeit der Einträge sollte man sich nicht unter Druck setzen oder gar einen Zwang antun. Nach dem Motto: Alles kann, nichts muss. Vielleicht möchten Sie jeden Tag einen Satz aufschreiben, oder Sie schreiben gleich zwei Seiten voll. Möglicherweise reflektieren Sie auch jedes Wochenende ihre Woche und belassen es so bei einem Eintrag pro Woche. Alles ist erlaubt, die einzige Bedingung ist, Sie sollten sich gut dabei fühlen.


Besonders empfehlen kann ich es, möglichst einmal pro Tag aufzuschreiben, wofür Sie diesen Tag dankbar waren. Dies bringt Sie dazu, sich auf das Positive zu konzentrieren und hatte bei mir persönlich ziemlich schnell eine Wirkung. Auch Ideen, Visionen, Konflikte – Sie können alles notieren. Es fühlt sich oftmals echt befreiend an, die Gedanken zu notieren, danach fühlt man sich befreiter und leichter. Zudem erscheinen einem Probleme häufig viel weniger schlimm, wenn sie erst einmal niedergeschrieben wurden. Dies ermöglicht einem auch einfach mal loszulassen und nicht alles mit sich herumzutragen.


Das Tagebuch bietet Ihnen die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren und sich besser kennenzulernen. Wenn man Dinge aufschreibt, lassen sich oft unbekannte Verhaltensmuster oder blockierende Gedanken entlarven. Es ist Ihr persönlicher Begleiter und Sie können selbst entscheiden, wozu und wie oft Sie ihn nutzen.


Vielleicht beginnen Sie morgen damit und merken in vier Wochen, dass es doch nichts für Sie war. Das ist vollkommen okay und sollte Sie nicht weiter unter Druck setzten. Durch das Ausprobieren verlieren Sie aber auf keinen Fall etwas. Entweder Sie geben es wieder auf oder Sie entdecken das Tagebuchschreiben für sich,  finden Gefallen daran und es unterstützt Sie in ihrem Leben.

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