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Serge Christen: «Die Bühne fehlt uns sehr!»

Im Dezember 19 seid ihr mit neuem Album «Thirteen» an den Start gegangen. Wie ist die Idee dazu entstanden mal das Archiv zu entstauben?

Wenn wir als Band zusammen sind, erzählen wir uns immer mal wieder all die Geschichten die uns so passiert sind seit wir zusammen Musik machen. Das sind nun doch schon viele Jahre, zum Teil auch schon vor der Bandgründung von Modern Day Heroes. Diese Anekdoten auszupacken und dann auch die Bilder, Interviews, Videos und so weiter dazu zu sehen ist einfach immer wieder saulustig. Dazu kommt, dass jeder noch was anderes weiss und wir merken, dass wir diese gemeinsame Geschichte haben die uns so sehr zusammen geschweisst hat. Das ist ein schönes Gefühl, etwas das uns so wichtig ist, zusammen mit besten Freunden zu erleben.

Es kam dazu, dass gerade auch auf unsere Coverversionen von «Black Betty» und «Souljacker» von Zuhörern an unseren Konzerten immer wieder die Frage aufgetaucht ist, ob die beiden Songs denn auch auf unseren Alben drauf seien. Da dem nicht so war haben wir die Leute immer vertröstet. Wir sagten ihnen, dass die dann schon irgendwann mal irgendwo draufkommen und dass sie bis dahin halt an unsere Live Shows kommen müssten…

Dann hatten wir auch zunehmend das Problem, dass zwei unserer Alben schon vergriffen waren und wir diese an unseren Shows nicht mehr zur Verfügung hatten als CD. Wenn uns die Leute dann fragten auf welchem Album denn dieser oder jener Song sei den wir grad gespielt hatten, mussten wir sagen, dass wir davon leider keine Scheibe mehr haben.


All diese Sachen haben dazu geführt, dass wir das alles auf ein Jubiläumsalbum packen und auch unsere Geschichten dazu auf den sozialen Medien begleiten wollten. So haben wir jeden 13ten ein Flashback mit Fotos oder Videos gepostet. Es hat uns richtig Spass gemacht unsere ganze Bandgeschichte einmal so auf einen Nenner zu bringen. «Thirteen» ist dehalb eine Herzensangelegenheit und ein schöner Meilenstein für uns als Band und hoffentlich auch für unser Publikum.


Im Frühjahr kam dann Corona und plötzlich fiel ein Grossteil eurer Tour ins Wasser. Wie viele Konzerte wurden bei euch gestrichen und wie viele einfach verschoben?

Wir waren im Februar/März voll in der Planungsphase für die Tour Herbst/Winter 20/21, als es dann losging mit dem ganzen Lockdown und der damit verbundenen Planungsunsicherheit der Veranstalter. Diese mussten ja schon im Februar damit rechnen, dass es für sie schlimmer wird. Die damit verbundene Zurückhaltung für die Booker war nachvollziehbar und wir schwebten mit allem ab sofort in der Luft. Erstmal wurden keine neuen Slots vergeben, weil alles bereits Gebuchte vom Frühling in den Herbst/Winter geschoben wurde. Wir hatten aber wenigstens trotzdem drei sehr schöne Konzerte dieses Jahr, auch wenn wir uns eher 30 gewünscht hätten.


Wie sieht es mit den Shows 2021 aus? Spürt ihr die Unsicherheit der Veranstalter?
Ja, die Unsicherheit ist nach wie vor gross. Im Moment haben wir ein paar offene Anfragen. Wann diese fixiert werden können, wissen wir alle noch nicht. Wir hoffen, dass wir bald wieder auf die Bühne dürfen. Das fehlt uns sehr. Auch dass wir unser neues Album «Thirteen» den Leuten unterwegs nicht präsentieren können.


Wie heftig trifft euch das auch im finanziellen Bereich?

Finanziell hat die Band zum Glück ein kleines Pölsterchen, da werden die laufenden Kosten wie Miete vom Proberaum, Versicherungen für Instrumente, Fahrzeug, laufende Promoaktivitäten und so weiter im Moment noch gedeckt. Wenn wir aber noch lange ohne Konzerte da stehen, sind diese Reserven bald aufgebraucht. Ansonsten haben wir alle auch noch Jobs. Ich bin in meinem Tonstudio gut ausgelastet und auch Yves und Heinz kommen mit Ihren Jobs privat durch.


Im Oktober veröffentlicht ihr gleich zwei neue Musikvideos. Ist das eure Art den Konzertfrust zur Seite zu schieben?

Wir hatten schon lange vor zu unseren beiden Lieblings-Live-Coverversionen was zu machen. Unsere Plattentaufe im Januar war definitiv unser Highlight was Auftritte dieses Jahr angeht und wir hatten Lust diesen Moment nochmals aufleben zu lassen. Da «Black Betty» so ein typischer Live-Song von uns ist und die Leute immer grosse Freude an dem Track haben, haben wir das Video in der Mühle Hunziken an unserer Plattentaufe gedreht.


«Souljacker» ist als Vorabsingle zum Album im November letzten Jahres heraus gekommen. Wir hatten damals keine Zeit ein Video dazu zu machen. Während dem Lockdown hatten wir die aber und konnten uns endlich wieder mal den einen oder anderen B-Movie reinzuziehen. Yves war davon natürlich inspiriert und hat ein sehr lustiges Video dazu gemacht. Dieses kommt dann am 26.10. raus.


Sind während des Lockdowns auch noch neue Songs entstanden?

Ja, es sind neue Songs entstanden. Auch sind wir dran ein unplugged Set zusammen zu stellen. Auch das tragen wir schon seit ein paar Jahren mit uns herum. Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die leiseren Töne.


Wann erhält man das nächste Mal die rare Chance euch live zu sehen in diesem Jahr?

Das steht leider noch in den Sternen, aber wir sind zuversichtlich und freuen uns jetzt schon extrem, wenn wir wieder loslegen dürfen! Hoffentlich auch bald wieder im schönen Bündnerland! Also liebe Bündner-Clubs lasst uns wissen, wann wir kommen können! Wir sind parat!

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