«Life and Fire» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Life and Fire» im Soundcheck

Der Eröffnungstrack «Simple Things» erzählt von den einfachen Sachen, die das Leben so wundervoll lebenswert machen. Schon von den ersten Klängen an passiert dies mit ziemlich viel Druck nach vorne und rockig. Der Refrain, der sich ideal zum Mitsingen eignet, die Mandoline im Hintergrund und das tighte Zusammenspiel der Band machen den Opener zu einem idealen Einstieg in die Welt von Tobey Lucas.  


Etwas entspannter klingt das sehnsüchtige Stück «Long day without you», bei welchem er sich zum Start einzig mit seiner Gitarre begleitet und somit einen grandiosen Aufbau anreisst. Kurz vor dem Refrain setzt die ganze Band ein und verwandelt das Lied in einen coolen, stimmigen Midtempo-Song, der Radiohörer gleich begeistern könnte wie Country-Rock-Fans. So produziert man einen Song, der definitiv bereits beim ersten Hören schon hängen bleibt.


«Hurricane» hat eine anspruchsvolles Gitarrenlick, welches dem langsam daher tänzelnden Gesang seinen angemessenen Freiraum lässt. Das Gitarrensolo fesselt sofort und unterstreicht die Emotionalität des Liebesliedes. Der Klang der Produktion hat internationales Flair und es hat doch etwas Innovatives einen Orkan in einen positiven Kontext zu setzen und ihn nicht, wie alle anderen das machen, als zerstörerisch nachzuzeichnen.


Wundervoll tanzbar ist der Song «Dancing with the Wolves», welcher bei mir sofort Wild-West-Bilder aufblitzen lässt. Es ist eine Ode an die Liebe, die Natur und ein bisschen auch an den Lebensstil, welchen Countrymusiker pflegen. Tobey hat ein wahnsinniges Gespür für packende Melodien und kann sie auch noch eindrücklich vortragen. Das macht ihn zu einem interessanten Gesamtpaket, der zu dem Lied hier, falls es noch nicht passiert ist, unbedingt einen Clip drehen sollte.


Lagerfeuerstimmung kommt beim grossartigen Titeltrack «Life and Fire» auf. Die langsame Nummer, bei der Tobey von einer weiblichen Stimme im Hintergrund Unterstützung erhält, würde wahrscheinlich auch im Repertoire von Shania Twain ziemlich gut funktionieren. Auch hier schafft es der Kreative Emotionen, die direkt unter die Haut fahren federleicht in Musik zu verwandeln. Es ist so eines der Stücke, die man sich immer wieder gerne erneut zu Gemüte führt.


Schlussfazit:
«Life and Fire» von Tobey Lucas ist eine knackige EP, die sich ideal als Einstieg in die Welt der Countrymusik eignet. Abwechslungsreich und kreativ zeigt das etwas kurze Werk auf, welche Qualität handgemachte Musik aus der Schweiz aufweisen kann, wenn man viel Herzblut reinsteckt. Das begeistert sogar mich als «Migroskind», denn Tobey Lucas schreibt eingängige Nummern ohne sich verbiegen zu müssen. Er schafft es mit seinem Sound einem breiten Publikum zu gefallen ohne dass er sich dabei anbiedern müsste. Gerne mehr davon!

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