Ladina Bordoli und die Welt der Mysterien
Viele Autoren schreiben in ihrem ganzen Leben nicht so viele Bücher, wie die in Schiers wohnhafte Ladina Bordoli aktuell veröffentlicht. Am 15. Mai 2019 erschien beispielsweise ihr Dark-Romance-Roman «Bluterbe» im Fabylon Verlag. Am 1. Juni 2019 legte sie den humorvolle Liebesroman «Mein Herz in tausend Farben» beim beHEARTBEAT/Bastei Lübbe -Verlag nach und vom 22. Juni bis 27. Juli 2019 erschien/erscheint jeden Samstag ein Band ihrer Schatzjäger-Reihe (Abenteuer-Romance) bei Edel Elements.
Ladina, woher nimmst du die Zeit neben dem Job so viel zu schreiben?
Ich arbeite jeden Samstag an meinem aktuellen Manuskript. Meine Social-Media-Kanäle betreue ich abends nach der Arbeit oder morgens beim Frühstück. Gelegentlich nehme ich einen halben oder einen ganzen Tag frei, wenn Lektorate anstehen, die innerhalb kurzer Zeit bearbeitet werden müssen. Ansonsten nutze ich natürlich den ein oder anderen Feiertag fürs Schreiben. Trotzdem nehme ich mir auch bewusst Zeit für Familie, Freunde und Entspannung. All das ist natürlich nur deshalb möglich, weil mich meine Lieben alle auf ihre Weise unterstützen, mir bei Deadlines oder Überraschungen den Rücken freihalten und das Schreiben als einen Teil von mir akzeptieren und fördern. Dafür bin ich sehr dankbar.
Dein neues Werk ist ein Mehrteiler. Auf wie viele Seiten kommt die gesamte Geschichte?
Die gesamte Schatzjäger-Reihe umfasst ungefähr 600 Seiten – so circa 100 Seiten sind es pro Band.
Um was geht es in deiner neuen Geschichte?
Es geht um die Welt der Mysterien ... verlorene Schätze, exotische Länder, fremde Kulturen, alte Ruinen, Abenteuer und Leidenschaft. Meine Schatzjäger-Reihe entführt den Leser an die entlegensten und geheimnisvollsten Orte dieser Welt. Valerio Noberasco ist Gastreferent für Völkerkunde und ein HUNTER ... auf der Jagd nach Mysterien. Hanna Krüger ist eine Überraschung, das Chaos, seine grosse Liebe ... und auf dem Weg zur HUNTRESS. In jedem der sechs Bände bestreiten die beiden ein gemeinsames Abenteuer.
Hast du schon beim Start gewusst, dass es ein Mehrteiler wird?
Ja, das Format war die Vorgabe des Verlages.
Ist die Geschichte Phantasie pur oder steckt auch ein gutes Stück Ladina drin?
Die Geschichte ist eine Geschichte. Sie soll unterhalten, eine Flucht aus dem Alltag ermöglichen und Spass machen. Dabei soll und darf es nicht um mich gehen – das wäre viel zu langweilig, fürchte ich. Der Roman enthält also, wie bisher all meine Texte, keine autobiografischen Elemente. Natürlich interessieren mich persönlich Mysterien, fremde Kulturen und Länder, Ruinen und die Antike, aber das hat in erster Linie die Recherche vereinfacht. Wenn man selbst neugierig auf die Themen und Welten ist, die man für den Leser zum Leben erwecken möchte, fällt das stundenlange Recherchieren bedeutend leichter und macht ausserdem höllisch Spass.
Welche Art von Geschichten schreibst du am liebsten?
Kann ich nicht sagen. Ich liebe Vielseitigkeit und Wandelbarkeit. Ich arbeite derzeit mit ganz verschiedenen Verlagen zusammen, die alle andere Schwerpunkte setzen und ein anderes Zielpublikum ansprechen. Mir macht es grossen Spass, mich in verschiedenen Genres auszutoben; ich kann da keinen Favoriten benennen. Es wäre für mich schrecklich, wenn ich mich plötzlich auf die immer gleiche Art Geschichte beschränken müsste. Das widerspricht meinem stets neugierigen Wesen.
Bist du eine Autorin, die täglich eine gewisse Anzahl Zeilen schreibt?
Nein. Ich setze mir keine solchen Ziele, das schränkt mich in meiner Kreativität und Freiheit ein. Ich schreibe, wann ich Zeit habe und so lange, wie es geht. Es gibt produktivere Wochen und solche, die es nicht sind. Auch das muss man akzeptieren. Bisher ist es mir trotzdem immer gelungen, die vereinbarten Deadlines einzuhalten und meine Etappenziele zu erreichen. Auch ohne genaue Planung. Ich denke, das liegt daran, dass ich mich selbst gut einschätzen kann und ausserdem sinnvolle Puffer für Unvorhergesehenes berücksichtige.
Warum erscheint dein neues Werk nur als Ebook?
Dieser Verlag ist auf E-Book-Formate spezialisiert. Das Format der Schatzjäger-Reihe ist mit 100 Seiten pro Band ausserdem speziell für E-Books und die Zeitknappheit der heutigen Gesellschaft konzipiert. Man hat mehrere, dafür kleinere Häppchen. Nach wie vor erfreut sich der digitale Lesestoff grosser Beliebtheit, was ich auch an vergangenen Abrechnungen sehen konnte. 90% der Leser konsumierten die Romane digital. Vor diesem Hintergrund muss man sich als Verlag tatsächlich fragen, wie wirtschaftlich ein Print überhaupt noch ist. Trotzdem kann es sein, dass die Schatzjäger-Reihe zu einem späteren Zeitpunkt von einem anderen Verlag in Lizenz aufgegriffen und beispielsweise als Dilogie gedruckt wird. Das kommt immer wieder vor.
Wie siehst du die Zukunft der Bücher?
Dazu kann ich mich nicht äussern. Ich bin kein Branchenexperte, sondern Autorin. Ich bin Künstlerin, weder Politikerin noch Betriebswirtschafterin. Wie die Verlage oder die Literatur-Agenten die aktuellen Trends einschätzen, weiss ich nicht. Ich schreibe, sie verkaufen. ;-)
Wann schreibst du mal ein Buch über's Prättigau?
Ich habe bereits zwei Bücher geschrieben, die im Prättigau spielen. Über das Prättigau, im Sinne eines Sachbuches, werde ich wohl eher weniger schreiben, da ich Autorin für Unterhaltungsliteratur bin. Ich sehe mich nicht als klassische Regio-Autorin oder als Heimat-Botschafterin. Ich schreibe hin und wieder gerne Romane, deren Setting in meiner Heimat ist, aber ich schätze auch hier die Vielseitigkeit und mag es sehr gerne, wenn nicht all meine Bücher im Prättigau beheimatet sind.
Was sind die nächsten Projekte, die bei dir anstehen?
Ich schreibe aktuell an einem Cosy-Crime-Roman für Piper, der im Prättigau angesiedelt ist. Im Anschluss habe ich einen weiteren Vertrag für einen Liebesroman bei Digital Publishers, der in Schottland spielt. Aktuell laufen im Hintergrund weitere Verhandlungen mit Verlagen. Derzeit bin ich sicher bis Sommer 2020 ausgebucht, Tendenz steigend.