Kindern den bestmöglichen Start ins Leben geben
Bild/Illu/Video: Stefan Schwarz

Kindern den bestmöglichen Start ins Leben geben

Denn: wenn euer Kind in den Kindergarten kommt, ist es eigentlich schon zu spät. Die Grundsteine der Gehirnentwicklung werden in den ersten drei Lebensjahren gelegt.


Was ihr dafür tun müsst? Gibt eurem Kind Streicheleinheiten, ungeteilte Aufmerksamkeit und macht es nach und nach mit vielen verschiedenen Eindrücken bekannt.

Gehört habt ihr das vielleicht schon öfter, aber ich erkläre ich nun Schritt für Schritt, warum das so wichtig ist.


Euer Kind kommt mit vielen, vielen Nervenzellen im Gehirn (Neuronen) zur Welt. Je nachdem wie diese benutzt werden, vernetzen sie sich mit anderen Nervenzellen. Neuronen, die nicht genutzt werden, da das Kind nur einseitig beschäftigt wird, werden von den sogenannten Mikrogliazellen gekillt. Als wären sie überflüssiger Müll, der nicht gebraucht wird.


Mit «Beschäftigung» meine ich dabei keinesfalls irgendetwas, das mit Leistung verbunden ist. Es spielt absolut keine Rolle, ob euer Kind das erste in der Krabbelgruppe ist, das läuft oder weiss wie die Kuh macht.


Leistung kommt noch früh genug in das Leben eures Kindes. Es geht vielmehr darum alle Sinne eures Kindes anzusprechen. Es beim Spazierengehen herauszunehmen und ihm die Bäume zeigen, die sich im Wind bewegen. Es streicheln, es küssen und herzen, leise Musik vorspielen und so weiter und so weiter. Denn unser Gehirn ist ein Spiegelbild dessen, was wir erleben. In den ersten Jahren strukturiert sich das Gehirn und wir können dafür sorgen, dass das Spiegelbild unseres Kindes ein vielfältiges, lebensfrohes, liebevolles und neugieriges ist.


Wenn ein Kind gestreichelt, liebkost und gehätschelt wird, geben die Zellen in der Haut diese Reize an das Gehirn weiter. Somit kommen Impulse von Zuneigung direkt im Gehirn an und die Gehirnzellen, die diese Reize aufnehmen werden immer wieder «benutzt» und damit nicht als «nicht benötigt» abtransportiert. Würden sie, da sie kaum benutzt werden, von den Mikrogliazellen abtransportiert werden, hätte das ein lebenslanges psychologisches Liebesdefizit zur Folge.


Bis ins dritte Lebensjahr können wir, indem wir unserem Kind vielfältigen, positiven Reizen aussetzen, es zu einem Allround-Talent zu machen, das später selbst aus seinen vielfältigen Begabungen auswählen kann. Dazu gehört zum Beispiel auch zweisprachig aufzuwachsen.


Was mir persönlich, beziehungsweise aufgrund meiner täglichen Arbeit, am meisten am Herzen liegt, ist nicht unbedingt wie intelligent oder vielseitig begabt euer Kind ist, sondern viel wichtiger ist meines Erachtens, dass ihr eurem Kind beibringt, dass es wunderbar so ist wie es ist.


Das bedeutet nicht, dass es machen darf was es möchte, weil es ja so ein wunderbares Geschöpf ist, sondern, dass ihr ihm liebevolle Grenzen setzt. Und wenn ihr etwas zu bemängeln habt, stellt sicher, dass euer Kind spürt: Mein Verhalten war falsch, aber ich als Person bin gut.


Beanstandet immer nur das Verhalten, nie die Person… Ein Kind kann nicht zu viel geliebt werden.


Liebe, Zuwendung, aufrichtiges Interesse, liebevolle Grenzen, Geborgenheit und die Möglichkeit sich (angst-)frei zu entwickeln, sind die Schlüsselattribute für einen phänomenalen Start ins Leben. Ihr habt es in der Hand!

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