«Joseph Rettus» geht an den Start
«Fussballtrikots designen wäre mal was. Aber ich denke, momentan bleibe ich bei der Mode», sagt Gilla Sutter schmunzelnd auf die Frage, ob er mit seinem neuen Label im Sinn hatte, seine eigene Sammlung ein wenig aufzupeppen. Seine Faszination für die Mode sei schon immer da gewesen. Dass es sich nun so ergeben habe, dass er sogar mit eigenem Label an den Start gehe, sei super und stimme ihn extrem dankbar.
Eine Hommage an den Vater
«Joseph Rettus» werde wahrscheinlich nicht neben grossen Brands wie Louis Vuitton oder Karl Lagerfeld platziert, denn es richte sich eher an ein Zielpublikum aus der Sport- oder Rap-Szene. «Zielpublikum sind grundsätzlich alle, denen es gefällt. Da es aber ein bisschen ‘Oversize’ ist, wird es sicher bei der Hip-Hop-Community angenommen und ich denke auch viele Fussballer stehen neben dem Platz auf leichte Freizeitbekleidung.» Der Name des Labels sei recht einfach entstanden. Joseph ist nämlich der Zweitnamen des Neodesigners, Rettus ist Sutter retour geschrieben. Und doch hat der Titel des Brands vor gut einem halben Jahr nochmals eine andere Bedeutung erhalten. «Bei der ersten Kollektion ‘Hommage’ gibt es einen Hoody und vier verschiedene Shirts, die erhältlich sind. ‘Hommage’ habe ich sie genannt, weil mein Vater auch Joseph hiess mit zweitem Namen. Er ist leider im vergangenen April verstorben.»
Schwieriger Markt
Der Modemarkt ist hart umkämpft. Das weiss auch Gilbert Sutter. Doch bei ihm überwiege die Freude am kommenden Samstag endlich mit den ersten Stücken online zu gehen. «Ich habe mir mit dem Label noch keine hohen Ziele gesteckt. Das Wichtigste ist, dass es Freude macht und wenn du in der Stadt jemand siehst, der mit deinem Label bekleidet rumläuft, dann ist das schon ein ganz spezielles Glücksgefühl.» Auch hat sich die Branche in den vergangenen Jahrzehnten nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn es um die Nachhaltigkeit geht. Für Sutter ist es wichtig bei dieser Thematik am richtigen Ort den Hebel anzusetzen. «Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig, darum haben wir auch einen höheren Einkaufspreis, da die Kleider in Portugal fair produziert werden und nicht zum Beispiel aus China kommen, wo es sehr schwer ist eine faire Entlöhnung der Arbeiter zu garantieren.» Neben seinem Label startet auch die Fussball-Weltmeisterschaft, die der eingefleischte Fan natürlich verfolgen wird. Wie bereits bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren, denkt er, dass der Fussball nun endlich mal nach Hause kommen sollte. «Jetzt muss es einfach mal klappen für England, wobei ich Frankreich ebenfalls als Favorit sehe.»