Fluch und Segen eines Ultraschalls
Bild/Illu/Video: Christian Imhof

Fluch und Segen eines Ultraschalls

Wir Frauen haben ihn; einen ungeheuerlichen Instinkt. Ein Instinkt der viel mächtiger ist, als wir es uns bewusst sind. Wir erleben Gefühle, können sie wahrnehmen, sie deuten und unsere Schlüsse daraus ziehen. Vielleicht ist unser Instinkt in der Schwangerschaft noch einmal um ein vielfaches geschärfter als sonst. Schließlich versorgen wir mit unserem eigenen Körper einen anderen Körper, der in uns heranwächst. Innerlich ist uns bewusst, wenn etwas mit der Entwicklung des Kindes nicht stimmt. Doch, weswegen gehen wir dann zum Ultraschall, wenn wir denken, dass alles gut sei?


Machen wir einen Schwangerschaftstest und der ist positiv, können wir es wohl kaum erwarten bis wir endlich beim Frauenarzt auf der Pritsche die Beine breit machen und er uns die Schwangerschaft bestätigt. Die Freude ist (vielleicht, vielleicht auch nicht) groß. Doch kaum aus dem Untersuchungsraum draußen, kommen schon die ersten Fragen auf, und wir können es womöglich kaum erwarten, bis der nächste Schall ansteht. Die Zwischenzeit verbringen wir in den ersten 12 Wochen in Unsicherheit und Hoffnung. Eine Gefühlsachterbahn hat begonnen.


Bestätigung.

Auch wenn wir uns eigentlich sicher sind, dass alles mit unserem Baby in Ordnung ist, kann es sein, dass wir die Bestätigung brauchen. Was an und für sich ja nichts Schlimmes bedeutet. Gäbe es keine Ultraschallgeräte, müssten wir ohne diese Bestätigung auskommen. Wie sähe unsere Schwangerschaft dann wohl aus? Ich persönlich glaube, dass wir durch die Moderne leider auch den Mut, uns selbst zu glauben verlieren.


Angst.

Ultraschalle können beängstigend sein. Wie oft hört man diese Horrorstorys von Pärchen denen eine unheilbare Krankheit des Babys im Bauch diagnostiziert, oder meistens nur angenommen wird. Die Frau verbringt ihre Schwangerschaft in Angst und Bange und schlussendlich ist dann doch alles gut? Das Kind gesund. Sie hätte sich keine Sorgen machen müssen. Diese Sorgen spürte das Baby sicherlich auch im Bauch.


Aber auch umgekehrt kann dies der Fall sein. Im Ultraschall scheint alles gut zu sein, und plötzlich heisst es nach der Geburt, dass das Kind krank sei.


Ein Ultraschall ist eben nur eine Momentaufnahme. Dessen werde ich mir als schwangere gerade einmal wieder mit voller Wucht bewusst. Niemand kann uns Frauen sagen, dass wirklich, wirklich alles wunderbar ist mit unserem Kind. Eine Restangst wird immer bleiben.


Sei das Baby noch im Bauch oder schon auf der Welt. Wir werden wohl nie die Versicherung fürs unendliche Leben bekommen. Was trotz Ultraschall ein Ding der Unmöglichkeit bleiben wird.

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