«Es ist wichtig, dass wir demütig bleiben.»
Bild/Illu/Video: zVg.

«Es ist wichtig, dass wir demütig bleiben.»

Am 5. August startet ihr mit dem diesjährigen «Kultur im Ort». Wie happy bist du, dass es endlich los geht?

In der ganzen Zeit mit Absagen und Verschieben ist mir die Freude am Veranstalten zeitweise verloren gegangen. Das hatte ich in zwanzig Jahren noch nie erlebt. Als der Bundesrat dann grünes Licht gab, fing bei mir das Feuer sofort wieder an zu lodern. Wir freuen uns sehr, wieder loslegen zu können.

Wie viel Mehraufwand hattet ihr wegen der Pandemie?

Wie alle betroffenen Branchen war es sehr unbefriedigend. Mit allen Absagen, Planungen und Verschiebungen hatten wir mehr Aufwand als in einem normalen Jahr. Und natürlich das Ganze ohne Publikum und Events, welches einem jeweils für den ganzen Aufwand belohnt.


Wie wichtig sind die drei Gs bei euch?
Wir halten uns immer strikt an die Vorgaben des BAG. Momentan ist für unsere kleinen Events kein Zertifikat notwendig. Wir können aber jederzeit umstellen. Freiwillig machen wir das Contact Tracing, obwohl wir das nicht müssten.


Wie gross ist die Vorfreude beim Publikum?

Ich hoffe doch, dass die Gäste die selbe Vorfreude haben wie wir. Endlich wieder Kunst live zu erleben mit anderen Menschen. In den letzten Monaten beschränkten sich die Begegnungen häufig aufs Lebensmitteleinkaufen oder Corona Testcenter. Bei aller Freude ist es aber wichtig, dass wir demütig bleiben und uns nicht gleich alle um den Hals fallen. Es wäre nämlich schade, wenn wir die Freiheiten alle wieder aufgeben müssten.

War es wegen den vielen abgesagten Veranstaltungen in den letzten eineinhalb Jahren einfacher an grössere Acts zu kommen?

Wir haben eigentlich immer Topacts bei uns. Mich dünkt es aber schon, dass grosse Acts auch vermehrt kleine Shows spielen und dementsprechend tiefere Gagen in Kauf nehmen. Ich vermute aber, dass sich das wieder normalisieren wird, sobald auch die grösseren Festivals wieder zurück sind.  

Sind die intimen Shows, wie ihr sie seit Jahren zelebriert, vielleicht die Zukunft der Openairs in der Schweiz?
Sollten wir lernen mit dem Virus zu leben, denke ich, dass die Festivallandschaft wieder ähnlich aussehen wird wie zuvor. Wir hatten ja immer einen guten Mix von kleinen und grossen Festivals in der Schweiz. Vermutlich werden die Grossen noch lange Auflagen erhalten wie Zertifikate oder sonstiges. Für mich ist es fraglich, ob die ganz grossen Festivals wie beispielsweise das Tomorrowland wieder Fuss fassen können. Dort fliegen ja Gäste aus aller Welt hin für ein Wochenende Party. Das fände ich persönlich auch nicht schlimm, wenn diese wegfallen. Was wir kleinen Festivals nutzen müssen, ist dass die jungen Besucher, welche häufig nur an die grossen Festivals gegangen sind, jetzt die Vorzüge der kleinen Shows entdecken.


Warum sollte man unbedingt mal bei euch vorbeischauen?

Wir bieten wirklich fast jedem etwas. Weil wir in sehr vielen verschiedenen Locations zu Gast sind, haben wir von der Comedygala im Fünf-Sterne-Resort bis zum verschwitzten Rockkonzert alles im Angebot. Das alles auf höchster Qualität. Es gibt also eigentlich keinen Grund, uns nicht einmal zu besuchen.

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