Ein Erfahrungsbericht zur Schatzalp
«Hä?» und immer wieder «hää?», rutschte mir beim Anblick der Schatzalp und ihrer Umgebung raus. So viel vorweg: Für einen lohnenswerten Besuch des Alpinums, welches über fünftausend verschiedene Alpenkräuter zeigt, sind wir zu früh im Jahr dran. Zwar blühen schon viele der Kräuter und wuchern schon kräftig über die Böden, aber der Besuch würde sich im Hochsommer und bei gutem Wetter besser eignen. Denn viele Gräser und hochwachsende Pflanzen sind vom heftigen Regen der vorherigen Tage schlichtweg plattgedrückt.
Es ist eine Welt für sich, diese Schatzalp mit ihrem alten Hotel. Anscheinend wurde das Hotel schon mehrmals für Hollywood in Gebrauch genommen, vielleicht ist es deshalb unrenoviert alt geblieben? Sogar gelbe geflochtene Liegestühle (ich könnte mir vorstellen aus den 50ern) stehen an der Hotelwand auf der Terrasse für die Sonne bereit.
Wieso denn nun «hää»?
Die Beschilderung der Gärten finde ich fragwürdig. Diverse Wege führen um das Hotel herum in die verschiedenen Gärten. So weit so gut, doch irgendwie ist jeder Weg mit jedem Garten gekennzeichnet, was Verwirrung stiftet, wenn man noch nie hier war. Schliesslich findet man aber tatsächlich auf jedem Weg jeden Garten. Der Kräutergarten vor dem Hotel ist nicht zur Ansicht gestattet. Ein Herr des Hotels ermahnt uns, diesen Garten zu betreten. Auf die Frage weshalb denn hier keine Absperrung, kein Verbotstäfeli steht, findet der liebe Herr keine Antwort. Er schickt uns stattdessen in den gross angelegten Kräutergarten, weit hinter dem Hotel. Der sei schon seit dem 6. Juni geöffnet und koste mindestens fünf Franken. Dort angekommen finden wir nach einigen «Baustellen» (noch nicht eingepflanzte Pflanzen, Planen und Gitterrollen) auf dem Weg zwar den Eingang und das Kässeli, aber auch mit schwarzer Plane behängte Hänge weit und breit. Nein danke, so macht das Ganze keinen Spass. Fünf Franken dafür spare ich mir. Ganz klar: Der Garten ist noch nicht bereit. Das hätte ich mir aber auch denken können, schliesslich wurde der Garten zwei Wochen früher eröffnet als geplant. Trotzdem sehen wir den ganzen Tag keinen Gärtner…nanu?
Und «häääää?»
Okay, fertig damit. Ich möchte die Schatzalp ganz sicher nicht schlechtreden, es sind nur meine eigenen Eindrücke. Bei Sommer und Sonnenschein und ohne Schafskälte ist das bestimmt ein zauberhafter Ort. Beim nächsten Besuch erhoffe ich mir eine verfügbare Auskunft in Form einer Person und bitte, bitte Namensschildchen für die abertausenden Pflanzen, die man auch lesen kann. Das Ganze wäre nämlich überaus interessant.
Dafür war der Weg nach Davos schön angelegt und mit überaus «unschüchternen» Tieren wie Rehe und ihre Kitze, Eichhörnchen und uns verfolgende Vögel bestückt.
Soviel zur Schatzalp aus meiner Perspektive.