«Die Nachricht»: Es waren doch nur Wörter…
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«Die Nachricht»: Es waren doch nur Wörter…

Vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes lebt Ruth allein in dem Haus auf dem Land, wo die Familie einst glücklich war. Die Kinder haben längst ihr eigenes Leben, während Ruth das Alleinsein zu schätzen lernt. Bis sie eines Tages eine anonyme Messenger-Nachricht bekommt, von einer Person, die mehr über ihre Vergangenheit zu wissen scheint als Ruth selbst. Die diffamierenden und vulgären Nachrichten erreichen aber nicht nur sie, sondern auch ihre Freunde, Kinder und Auftraggeberinnen. Wer steckt dahinter? Und vor allem: was kann und will sie dagegen tun? Nicht viel, so viel sei verraten.


«Die Nachricht» ist ein hoch aktueller, packend formulierter Roman, der die Probleme, die die anonyme, virtuelle Welt mit sich bringt, hervorragend beschreibt. Knecht gelingt es, den Spannungsbogen stets aufrecht zu erhalten und neben den virtuellen auch die ganz alltäglichen Probleme von Familie, Freundschaft und Zusammenleben auf eine nüchtern-beschreibende Art und Weise zu erzählen. Man taucht in die Geschichte ein und erst wieder kopfschüttelnd auf, wenn der Spuk zu Ende ist.


Knechts Roman hätte auch eine anklagende oder weinerliche #metoo-Geschichte sein können. Ist er aber nicht, obwohl im Buch viel geweint wird. Und er ist auch kein typisches «Frauenbuch» geworden, sondern für alle Lesenden ein Gewinn. Es sei ein gefährliches Buch, schreibt eine Rezensentin – nota bene anonym – auf einem online-Portal, weil das Buchende eine schallende Ohrfeige für alle Stalking-Betroffenen sei. Dieser Meinung kann man durchaus sein. Oder eben: Es ist ein Buch, das nachdenklich stimmt, weil es jeden von uns treffen könnte, egal ob Frau oder Mann.

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