Dankbarkeit und Wertschätzung
Bild/Illu/Video: Stefan Schwarz

Dankbarkeit und Wertschätzung

Wie schon erwähnt, nur weil man sich für etwas bedankt, ist man nicht automatisch dankbar. Was natürlich nicht bedeutet, dass man sich nicht mehr bedanken soll. Es gibt eben einen Unterschied, ob jemand einfach nur «danke» sagt, oder ob es wirklich so gemeint ist.


In unserer Gesellschaft fällt es vielen schwer, überhaupt noch Dinge wertzuschätzen, da sowieso alles im Überfluss vorhanden ist. Dies gilt natürlich nicht für alle, mir ist bewusst, dass nicht jeder die gleichen finanziellen Möglichkeiten hat. Doch man soll nicht nur die grossen Dinge wertschätzen, gerade auf die kleinen Dinge kommt es an.


Ein ganz einfaches Beispiel. Wir waren in einer Ferienwohnung, wo die Dusche kaputt war. Aus der Brause kam nur noch eiskaltes Wasser. Es war echt unangenehm und alle waren froh, als wir wieder warmes Wasser hatten. Für mich war warmes Wasser immer eine Selbstverständlichkeit - das Normalste auf der Welt, aber schon nach einer kalten Dusche wusste ich warmes Wasser wirklich zu schätzen.


Dann gibt es Menschen auf der Erde, die wären froh überhaupt irgendeine Form von Wasser zu haben.


Manchmal muss man erst die Erfahrung machen, wie es ohne eine bestimmte Sache ist, um sie wirklich wertzuschätzen. Natürlich sollte man sich freuen, wenn es einem gut geht, aber gleichzeitig ist es auch gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die den gleichen Luxus nicht haben.


Wenn wir ehrlich sind, sind uns dankbare Menschen sowieso am liebsten. Ihnen kann man am besten eine Freude bereiten und gibt es nichts Schöneres, als zu sehen, dass jemand deine Tat oder Geste wertschätzt?


Ich denke jeder Mensch hat Potenzial in Dankbarkeit, auch viele Erwachsenen lassen in ihrem Verhalten zu wünschen übrig. Doch wenn man sich umschaut, sind es grösstenteils Kinder und Jugendliche, die einiges zu lernen haben. Wohlgemerkt, wir sprechen hier von einem Durchschnittskind aus unserer Region. In ärmeren Ländern sieht es anders aus, da sie eben wissen, wie es ohne den Luxus ist.


«Früher als ich noch Kind war, war das alle noch anders!» Diesen Satz durfte sich wahrscheinlich schon jedes Kind einmal anhören. Dieses Thema betreffend stimmt er grösstenteils sogar, denn früher waren die Menschen noch ärmer und besassen nicht so viel – es gab nicht immer ein Leben im Überfluss.


Das Leben im Überfluss ist meiner Meinung nach der Hauptfaktor, weshalb wir die Dankbarkeit verlernen. Auch wenn wir mal denken, uns geht es schlecht, sind wir wahrscheinlich noch meilenweit von Armut, wie es andere auf diesem Planeten kennen, entfernt.


Egal welchem finanziellen Stand man angehört und unabhängig davon, wie es einem gerade geht – Dankbarkeit und Wertschätzung sollte man nicht verlernen. Denn selbstverständlich ist auf dieser Welt nichts. Nicht umsonst heisst es: Jeder Tag ist ein Geschenk.

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