Manche kommen wie nebenher überraschend um die Ecke. Von ihm selbst erfahre ich, dass jeder seiner Titel mit ganzen 8 Anschlägen auskommt, und das seit über zwanzig Jahren. Beim Lesen seiner Anschläge fliegt mir das Geräusch einer alten Schreibmaschine zu und ich bin mir zugleich bewusst, dass das Wort «Anschläge» heute anderes suggeriert, nur nicht Literatur. In meinen Händen halte ich «BRIKETTS» und «GRILLGUT», das sich erstmalig durchblättern lässt und heute ausnahmsweise einmal nicht nach totem Tier stinkt. Marcus Jensen, der ausserdem Herausgeber der Literaturzeitschrift «Am Erker» ist, hält es ansonsten mit den ungeraden Zahlen; ich finde «17 Mal Grillgut» und «15 Briketts» vor, mutig kombiniert mit jeweils zweimal 17 Zeichnungen von Peter Fetthauer. Die Briketts sind in Wahrheit ein «Heißer Tag», «Lakritze», «Die Fans», «zu essen» und auch «Russen kommen rüber» (seit 1995). Jensens Grillgut verspricht mir ein «Manifest», ich flüchte vor «Erstis 2» und «Geschrei», «Im Namen» und «Großhirn» kommt neben der «Schnepfe» selbst «Stallone» zu Wort, denn [s]chon Millionen Amerikaner waren zu wankenden, sabbernden, kreischenden Monstern mutiert und von anderen Amerikanern mit schädelzerfetzenden Schrotschüssen erlöst worden» (M. J., Stallone, 2015).

Als Leserin stelle ich fest, mit dem Jensen kann man wundervoll spielen. Während der Illustrator Peter Fetthauer eine Frau mit dem Schnepfenvogel wild gemischt in einer, so vermute ich, Bleistiftzeichnung eine Art Tanzschrei aufführen lässt. Mir bleibt eine «Free Hug» vom Autor aufzulesen und die Liebe zu den Männern, die in aller Kürze, niemals mehr als 2000 Wörter, so viel Humoreskes zu sagen haben. 8 Anschläge und ich amüsiere mich köstlich!